Essen. Ein 28-Jähriger hat am Samstagmorgen am Essener Hauptbahnhof versucht, seinen Kumpel (28) aus einem Streifenwagen der Bundespolizei zu befreien - er sprang dabei unter anderem gegen die Seitentür des Autos. Der Freund war festgenommen worden, weil er einer Körperverletzung verdächtig wird.

Mit einem "Versuch einer Gefangenenbefreiung" hatte es die Bundespolizei am Samstagmorgen am Essener Hauptbahnhof zu tun. Zunächst waren die Beamten gegen 5.15 Uhr zu einer körperlichen Auseinandersetzung am Hauptbahnhof gerufen worden. Die Einsatzkräfte fanden einen 24-jährigen Essener im Bahnhofsgebäude, der durch den Kopfstoß eines Unbekannten verletzt worden war.

Die Polizisten suchten nach dem möglichen Täter und nahmen noch im Hauptbahnhof einen 28-jährigen Essener vorläufig fest. Diesen Mann wollten die Beamten mit zur Wache nehmen und brachten in einen Streifenwagen.

Misslungener Befreiungsversuch

"Ein Begleiter des Festgenommenen versuchte daraufhin die Abfahrt zu verhindern", schilderte die Bundespolizei am Montagmorgen. Der 28-jährige Begleiter sei gegen die Seitentür des Polizeiautos gesprungen und habe dagegen geschlagen. "Er öffnete die noch unverschlossene Schiebetür, um dem Gefangenen die Flucht zu ermöglichen", so die Bundespolizei. Die Beamten verhinderten, dass der Festgenommene flüchtete. Zugleich nahmen sie den Begleiter auch vorläufig fest.

Gegen den ersten Festgenommenen leiteten die Beamten ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Gegen seinen Begleiter, bei dem ein Alkoholwert von 1,14 Promille gemessen wurde, wird wegen Gefangenenbefreiung, Widerstands, Nötigung und Sachbeschädigung ermittelt.