Die Stadtverwaltung hat gestern den Vorwurf der Essener und Mülheimer zurückgewiesen, den im Rat beschlossenen Ausstieg aus dem Flughafen Essen-Mülheim zu hintertreiben (die NRZ berichtete). „Die Vorwürfe, die Anteilseigner wären untätig gewesen und würden die Gremienbeschlüsse hintertreiben, sind absurd und werden von uns entschieden zurückgewiesen. Wir haben es hier mit einem komplizierten Prozess zu tun, der im Einklang mit den Beschlüssen steht“, betonen die beiden Oberbürgermeister Dagmar Mühlenfeld und Reinhard Paß.
„Das Land und die Städte Mülheim und Essen arbeiten gemeinsam an der Umsetzung der Beschlüsse des Landtages und der Stadträte“, heißt es in der Presseerklärung der beiden Oberbürgermeister. Dieser Prozess, der 2010 begonnen wurde, habe sich aber aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen als „hochkomplex“ herausgestellt, „daher ist mit kurzfristigen Ergebnissen nicht zu rechnen“. Dies sei auch das Ergebnis des Gutachtens, das im Auftrag der drei Anteilseigner erstellt worden war.
„Mit dem Aero-Club Mülheim und der WDL (Westdeutsche Luftwerbung) bestehen vertragliche Vereinbarungen bis zum Jahr 2034. Vor diesem Hintergrund wird eine komplette Schließung des Flughafens ohne finanziellen Ausgleich, dessen Höhe offen ist, keinesfalls möglich sein“, heißt es weiter. Ob eine Umwandlung in einen Sonderlandeplatz und damit eine Reduzierung des Flugbetriebes realisiert und finanziert werden kann, werde derzeit geprüft. „Selbst dann verbleibt ein Flugbetrieb, der einer städtebaulichen Entwicklung im Wege steht“, erklärt Stadtdirektor und Planungsdezernent Hans-Jürgen Best, der die Stadt Essen im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft vertritt.