Essen. . Unbekannte beschossen die Notunterkunft in Frintrop zum wiederholten Mal mit Metallkugeln. Der Staatsschutz ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. Die Polizei sucht dringend Zeugen.

Die umstrittene Notunterkunft für Flüchtlinge in Frintrop ist zum wiederholten Male zum Ziel eines fremdenfeindlichen Anschlags geworden: Unbekannte haben am Donnerstagvormittag vermutlich mit einer Zwille Metallkugeln auf die ehemalige Walter-Pleitgen-Schule an der Straße Im Neerfeld abgefeuert.

Selbst die Anwesenheit alarmierter Polizisten machte keinen Eindruck auf den oder die Täter: Als die Beamten den Tatort auf Spuren untersuchten, schlug ganz in ihrer Nähe eine Schraubmutter ein. Jetzt ermittelt der Staatsschutz unter anderem wegen einer möglichen versuchten gefährlichen Körperverletzung, berichtete die Polizei gestern. Durch die Geschosse wurde zum Glück niemand verletzt. Es gingen allerdings einige Scheiben des Gebäudes zu Bruch.

Die Täter sind unbekannt

Es ist der mittlerweile dritte Angriff auf die Einrichtung inmitten eines Wohngebiets: Bereits im Oktober zerstörten Unbekannte mit aus einer Zwille abgeschossenen Stahlteilen mehrere Fenster des Hauses. Arbeiter entdeckten die ersten Schäden am 18. Oktober. Drei Tage später wurde erneut auf das Gebäude geschossen. „Glücklicherweise durchschlug das Metall nicht die Scheiben, da mit schweren Verletzungen etwaiger getroffener Menschen zu rechnen wäre“, hieß es in einem entsprechenden Bericht der Polizei.

Der oder die Täter konnten bis heute nicht ermittelt werden, sagte Polizeisprecherin Tanja Hagelüken gestern auf Nachfrage. Nach wie vor ungeklärt sei auch der Anschlag auf das Flüchtlingsheim an der Worringstraße in Burgaltendorf: Seit dem 7. November ermittelt die Polizei wegen versuchter Brandstiftung, nachdem Unbekannte die Holzbaracken mit Feuerwerkskörpern beworfen hatten. Die Unterkunft geriet nicht in Brand, ein Roma-Kind erlitt jedoch einen Schock und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Noch heute soll sich der Neunjährige in psychologischer Behandlung befinden. Das Verfahren liegt inzwischen bei der Staatsanwaltschaft

In Frintrop stellten die Ermittler vorgestern vier kleine Metallkugeln sicher, die nach ersten Erkenntnissen aus Richtung Teisselsberg auf die Notunterkunft abgefeuert worden sind. Gegen 10.15 Uhr hörten der Hausmeister und ein Sozialarbeiter den Aufprall der Kugeln. Die Polizei bittet mögliche Zeugen des Anschlags dringend um Hinweise unter 829-0.