Suche im Internet. Die Adresse essener-ruhrperlen.de eingegeben - und dann folgendes Ergebnis: Die von Ihnen gewünschte Seite ist temporär nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.

Mit rund 12 000 Euro hatte die Bezirksvertretung IX diesen gemeinsamen Internetauftritt der Stadtteile Kettwig, Werden und Bredeney unterstützt. Seit Anfang Juni 2013 waren die Seiten erreichbar. Jetzt sind die abgeschaltet. Der Streit mit der Mülheimer Marketing- und Tourismus GmbH (MST) und dem Bürger- und Heimatverein machte es nötig (wir berichteten). 2008 ließen die Mülheimer den Begriff schützen - die Werdener verwenden die Bezeichnung Ruhrperle schon deutlich länger. Allerdings ungeschützt. Und die 30 000 Euro Lizenzgebühr, die die Mülheimer verlangen, kann der Verein nicht zahlen. Also wurde die Seite abgeschaltet. Dabei hatte man noch so viel vor. Der Kontakt zu anderen Städten und Stadtteilen entlang der Ruhr sollte aufgenommen werden - die Gemeinsamkeit stand dabei im Vordergrund.

Das dieses Projekt jetzt gescheitert sein soll, ärgert viele Menschen. Nicht nur im Essener Süden. Auch Daniel Behmenburg kann das Vorgehen der MST nicht verstehen. Er ist Vorsitzender der SDP-Fraktion in der Bezirksvertretung IX und hat ein Schreiben an die Mülheimer Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Rat, Dieter Wiechering, und an Lothar Fink, den Vorsitzenden der SPD-Mülheim adressiert. „Ich empfinde dieses gesamte Vorgehen gelinde gesagt als ‘mit Kanonen auf Spatzen geschossen’ und es ist für mich ein Ausdruck des Kirchturmdenkens, welches ich langsam überwunden hoffte“. Behmenburgs wohl formulierte Einwände sollten nachdenklich stimmen. Er schreibt außerdem: „...Zurück bleibt hier vor Ort nur Kopfschütteln gegenüber der Politik im Allgemeinen, die anscheinend nur in Euro denkt und für die Gemeinschaft und kommunale Solidarität nur in Sonntagsreden vorkommt“. Er bittet die Genossen aus Mülheim darum, sich in den Prozess einzuschalten, „damit wir gemeinsam zu einem für alle Seiten akzeptablen Ergebnis gelangen können“. Am 13. März ging dieses Schreiben in die Post - bislang wartet Daniel Behmenburg vergeblich auf eine Antwort.

Lediglich Vertreter des Kettwiger und Werdener Bürgervereins und Bezirksbürgermeister Michael Bonmann bedankten sich für seine deutliche Stellungnahme.

Viel Staub ist aufgewirbelt worden

Die Hoffnung, dass es zu einer einvernehmlichen Lösung kommt, bleibt. Auch bei Dietmar Rudert vom Werdener Bürger- und Heimatverein. Viel Staub sei aufgewirbelt worden, sagt er. Und jetzt müsse erst einmal Ruhe einkehren. „Wir versuchen dieses Problem mit friedlichen Mitteln zu lösen. Es wäre einfach schade, weil wir alle nur Gutes für das Ruhrtal wollen.“