Wer sich mit Hilfe der Arbeitsagentur auf Jobsuche begibt, kann das schon seit einiger Zeit im Internet machen. Man kann sich ein Online-Profil mit allen notwendigen Details anlegen und so den Vermittlungsprozess hin zu einem neuen Job vom Sofa aus anstoßen. Doch die Agenturen sind mit dem Zulauf der Dienste noch nicht wirklich zufrieden. Deshalb ist nun unter anderem in Essen das Programm „Kontakt-Plus“ gestartet. Wer keinen eigenen Computer besitzt oder die Dateneingabe am heimischen Gerät bislang scheute, kann die Arbeitsplätze in der Agentur nutzen und sich dabei von Fachkräften unterstützen lassen.

„Technikunerfahrene werden so ihre Hemmschwelle eher überwinden können“, sagt Torsten Withake, Leiter der Bundesagentur. Die Kunden sollen die Online-Dienstleistungen kennen und nutzen lernen. Praktisch läuft das folgendermaßen ab: Ein Jobsuchender kommt in die Agentur, am Empfang werden zunächst die Grunddaten aufgenommen. Wer will, kann dann zur Datenselbsteingabe schreiten. Eine Fachkraft weist den Kunden ein, bevor er selbstständig seine Daten einträgt: Anschreiben, Lebenslauf, Fachkenntnisse, persönliche Stärken. Im abschließenden Gespräch bekommt der Jobsuchende sofort eine erste Rückmeldung über seine Vermittlungschancen. Wahlweise sind die Angaben komplett oder eingeschränkt in der Online-Jobbörse einsehbar.

„Der Vorteil ist, dass schon nach rund anderthalb Stunden ein Bewerber-Profil erstellt wird“, sagt Agentur-Geschäftsführer Rolf Heiber. Beim herkömmlichen, analogen Ablauf dauere das bis zu zehn Tage, weil der Kunde nach der Aufnahme der Grunddaten erstmal wieder mit einem Packen Unterlagen nach Hause geschickt wird, um die nötigen Informationen über sich auszufüllen und beim nächsten Beratungs-Termin mitzubringen.

Die Online-Dienstleistung soll die herkömmliche Beratung ergänzen – und gehe keineswegs zu deren Lasten. Ganz im Gegenteil: „Wir versprechen uns davon mehr Zeit für die individuelle Beratung“, sagt Heiber. Auf sein Profil kann der Kunde auch vom heimischen Rechner aus zugreifen und Nachfragen mit seinem Berater schnell und unkompliziert über den Computer klären.

Etwas länger als eine Woche läuft das Angebot der Arbeitsagentur nun schon. Es werde gut angenommen, sagt Heiber. An den besucherstarken Montagen hätten zwischen 30 und 35 Besucher davon Gebrauch gemacht. Sebastian Maul ist einer von ihnen. „Das ging sehr schnell und kompetent, ich weiß jetzt wo ich mich bewerben muss“, sagt er. Der Essener ist ein typischer Idealfall – direkt im Anschluss an seine Online-Registrierung und die Beratung mit einer Fachkraft geht er mit konkreten Jobvorschlägen nach Hause.