Überruhr. .
Obwohl die neue Gesetzgebung nun auch Kindergärten die Betreuung für Kinder im Alter unter drei Jahren ermöglicht, bekommen noch längst nicht alle Kleinen einen Platz. Dennoch mussten auf der Ruhrhalbinsel private Kitas sogar schließen. Ersetzt werden sie durch städtische Einrichtungen.
„Immer mehr Kollegen im Umkreis hören auf“, berichtet Brigitte Große-Rhode von der „Flohkiste“ in Überruhr. So vor einiger Zeit die „Drachenhöhle“ in Burgaltendorf. Das Problem hier: Die Kita musste aus ihren Räumlichkeiten ausziehen und fand keinen adäquaten Ersatz. Drei Kitas stehen den Burgaltendorfern nun noch zur Auswahl.
Das Klabauterhaus in Kupferdreh verzeichnet ebenfalls großen Zulauf. „Ich wünschte, wir könnten noch anbauen“, heißt es dort – man könne den Anfragen kaum gerecht werden. Dabei gibt es in Kupferdreh insgesamt fünf Einrichtungen für U3-Betreuung.
Die durchschnittliche Versorgungsquote von Kindern bis drei Jahren auf der Ruhrhalbinsel liegt bei 33,1 Prozent. Ganz unten steht Heisingen, nur 17,3 % der Kinder erhalten hier einen Kita-Platz. Zusätzlich zu den vier vorhandenen Kitas besteht dringender Ausbaubedarf. Und dabei ist noch nicht die Betreuung der über Dreijährigen abgedeckt, denn wegen der nun gesetzlich geforderten Plätze für die Jüngeren können viele Kigas einen Folgeplatz für Ältere nicht mehr garantieren. Problem für die Mütter: „Man wird gezwungen, sein Kind schon mit zwei Jahren anzumelden, auch wenn man es gern noch länger Zuhause haben möchte“, sagt Große-Rhode. „Denn später haben die Kigas erst recht keine freien Plätze mehr“.
Private Einrichtungen, die keine Mittel haben, um selbst zu bauen, scheitern bereits häufig an der Immobiliensuche. Passende Räume sind rar, und viele Vermieter sträuben sich aus Angst vor dem Kinderlärm. Eine Lösung könnte sein, die in den Ortsteilen häufig leerstehenden Ladenlokale entsprechend neu zu nutzen.