Die SPD-Ratsfraktion widerspricht der Sicht von Stadtkämmerer Lars Martin Klieve in Bezug auf die Tarifrunde in Bund und Kommunen . Die ins Gespräch gebrachten Stellenkürzungen im Falle eines Abschlusses, der ein Prozent mehr Gehalt übersteigt, zeuge von Realitätsferne und Ideenlosigkeit. „Offenbar hat Herr Klieve den Haushalt falsch geplant“, so SPD-Fraktionschef Rainer Marschan klar. Einem erfahrenen Haushälter wie Klieve müsse doch klar sein, dass der Tarifabschluss höher liegen wird. „Seinen Planungsfehler jetzt auf dem Rücken der Beschäftigten auszubügeln, werden wir nicht mitmachen.“ Wieder einmal verliere der Kämmerer vor lauter Zahlen das städtische Gesamtinteresse aus den Augen. „Die Stadt muss handlungsfähig bleiben und braucht dafür auch neue, gut qualifizierte Mitarbeiter. Da steht sie auch in Konkurrenz mit der Privatwirtschaft“, so Marschan. Noch heftiger kritisieren die Linken den Kämmerer: Es sei eine „Unverschämtheit, die notwendigen Tarifanpassungen im Öffentlichen Dienst gegen Jobs auszuspielen“, so Fraktionschef Hans Peter Leymann-Kurtz. Die Beschäftigten hätten teils erhebliche Reallohnverluste erlitten, „trotzdem wurde weiter gekürzt und wurden weiter Stellen abgebaut“, meint er. „Dass Klieve in seine Etatplanung eine Tarifanpassung von nur einem Prozent eingestellt hat, war von vorneherein völlig unrealistisch.“ Klieve hatte allerdings betont, dass er sich damit an Vorgaben des Landes für „Stärkungspakt“-Kommunen hält.