Essen. . Am Sonntag präsentiert sich die Arbeitsgemeinschaft der Essener Geschichtsinitiativen im Essener Stadtarchiv. Anlass ist der „Tag der offenen Archive“. Von 10 bis 17 Uhr gibt es ein vielfältiges Programm. Gewährt werden Einblicke ins Magazin, das ansonsten allen Gästen verschlossen ist.
Für Heimatforscher und all jene, denen die Historie ihres Stadtteils besonders am Herzen liegt, ist der Sonntag ein ganz besonderer: Anlässlich des bundesweiten „Tages der offenen Archive“ präsentiert sich die Arbeitsgemeinschaft der Essener Geschichtsinitiativen im Essener Stadtarchiv.
AG besteht seit über 20 Jahren
In der alten Luisenschule am Ernst-Schmidt-Platz 1 hat das Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv Essen seinen angestammten Platz. Von 10 bis 17 Uhr bietet sich den Besuchern dort ein vielfältiges Programm: Gewährt werden Einblicke ins Magazin, das ansonsten allen Gästen verschlossen ist. Im Lesesaal stehen Mitarbeiterinnen für Auskünfte parat, zudem lockt eine kostenlose Führung durch die Dauerausstellung „Essen – Geschichte einer Großstadt im 20. Jahrhundert“. Gezeigt werden auch historische Filme. Als Clou öffnet die Werkstatt vor Ort, und eine Restauratorin zeigt, wie Schäden an Archivalien behandelt werden.
Die AG der Essener Geschichtsinitiativen besteht seit über 20 Jahren und ist ein loser Zusammenschluss aller Vereine, Gruppen und Einzelpersonen, die sich mit der Essener Stadtteil-Geschichte beschäftigen. Am Sonntag wollen alle die Gelegenheit nutzen, ihre Arbeit vorzustellen, aber auch die Intention ihres Engagements erklären.
Zu den 15 Gruppen, die im Foyer des Stadtarchivs über ihre Arbeit berichten wollen, gehört auch das Steeler Archiv. „Die Besucher können sich ein Bild unserer Druckwerke machen“, sagt der Vorsitzende Arnd Hepprich. „So auch von der neugestalteten Stela Historica.“
Archive aus dem gesamten Stadtgebiet
Insgesamt 15 Archive aus Essen nehmen teil: Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald; Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier/Essen; Historischer Verein für Stadt und Stift Essen; Initiative Georg-Melches-Stadion; Steeler Archiv; Krayer Archiv; Überruhrer Bürgerschaft; WGfF-Bezirksgruppe Essen; Kultur-Historischer Verein Borbeck; Bürgerschaft Kupferdreh (AK Heimatkunde); Zeche Zollverein; Bergbau- und Heimatmuseum Paulushof; Verkehrshistorische AG der EVAG; Heimat- und Burgverein Burgaltendorf und Kettwiger Museums- und Geschichtsfreunde.
Auch das Krayer Archiv ist mit von der Partie. Und dies aus gutem Grund, wie Archiv-Leiter Lothar Albrecht weiß: „Wir nutzen das Forum, um vor allem jüngere Menschen zu animieren, sich näher mit der Stadtteil-Geschichte zu befassen.“ In Kray hat Albrecht elf weitere Mitstreiter. „Wir sind Jäger und Sammler, doch leider weiß nicht jeder Krayer, welche Schätze er zu Hause hat.“ Oft blieben alte Fotografien aus Nachlässen unentdeckt, weil die nicht beschriftet sind. In Unwissenheit würden diese weggeworfen. „Mein Appell an alle: Bringen Sie die Sachen vorbei. Bei uns wird nichts bei Ebay verkauft“, verspricht Albrecht. „Und Dinge, die wir nicht archivieren, bleiben dauerhaft im Haus der Geschichte.“
Auch die Bürgerschaft Kupferdreh verfolgt ein besonderes Anliegen: Im Jahr 2003 wurde die Aktion „Denkmalpfade in den Essener Stadtteilen“ gestartet. „Sinn war, historische Stellen mit Hinweisschildern auszustatten“, erklärt Rainer Busch. Dieses sollte einheitlich geschehen, mit den entsprechenden Schwederwappen der Stadtteile samt Logo für Kultur oder Industrie. Die Kupferdreher brachten im Jahr darauf den ersten Denkmalführer heraus, weitere folgten. „Dabei hat uns das Amt für Geoinformation und Kataster hervorragend unterstützt“, lobt Busch, der gemeinsam mit Johannes Stoll weitere Stadtteile zum Mitmachen anregen will.