Insgesamt 18.786.146 RWE-Aktien hat die Stadt unter ihren Fittichen, das ist ein Anteil von etwa drei Prozent an dem Essener Energieriesen. Gehalten werden sie an vier verschiedenen Stellen: Über 11.750.777 Stück verfügt die Stadt Essen direkt, wobei sie den Löwenanteil schon seit Jahren an die Essener Verkehrs-AG ausgeliehen hat – aus steuerlichen Gründen.
Weitere 6.860.214 Aktien hält die städtische Versorgungs- und Verkehrs-Holding EVV – größtenteils über eine komplizierte Anteilskonstruktion, mit der man einst verhinderte, dass das steuerliche Schachtel-Privileg verloren ging.
An dritter Stelle hält die Evag selbst 175.045 Anteile. Und da auch Kleinvieh Mist macht, sollen schließlich die 110 RWE-Aktien der Essener Stadtwerke nicht unter den Tisch fallen.
Wer noch einen NRZ-Artikel aus dem Frühjahr 2011 im Regal findet, wird feststellen, dass die Zahl der RWE-Aktien seither noch einmal gestiegen ist. Möglich machte dies eine so genannte „Opération blanche“ bei der letzten Kapitalerhöhung von RWE.
Dabei verkauften Stadt, EVV und Evag so viele ihrer Bezugsrechte, dass sie mit dem Erlös die restlichen verbliebenen Bezugsrechte ausüben konnten. Vorteil einer solchen Transaktion: Sie beschert einem Aktionär weitere Anteile, ohne dass er dafür weiteres Kapital einsetzen muss. Allerdings sinkt dabei der Anteil am Unternehmen.