Borbeck. .
Der aktuelle Stillstand im Bäderkompromiss bereitet den Mitgliedern des TuS 84/10 erhebliche Kopfschmerzen. Der Verein, er betreibt das Stadtbad in Borbeck, fürchtet, dass „seine“ Schwimmhalle an der Vinckestraße bei Kostensteigerungen für den Badneubau auf dem Turmfeld geopfert und damit vielleicht sogar geschlossen werden könnte.
Bereits im Frühjahr 2012 hat die Vereinsspitze gefordert, dass „der Bäderkompromiss eingehalten werden soll“, sagt Kevin Kerber, Vorsitzender TuS 84/10. „Aber bis heute sind keine weiteren Planungen seitens der Sport- und Bäderbetriebe für das Stadtbad Borbeck eingeleitet worden.“ Nach dem Aus für die „Oase“ in Frohnhausen würde in Borbeck dann das zweite Hallenbad im Essener Nordwesten wegen ausbleibender Modernisierung leerlaufen.
Die Befürchtungen, dass das Projekt am Thurmfeld deutlich teurer werden kann, zeichnen sich durch die aktuellen Bodenbelastungen im Baugebiet im Nordviertel ab – „auch wenn die Altlastensanierung vom Verband AAV übernommen wird“, erklärt Kevin Kerber. „Außerdem werden die Stimmen lauter, dass die Kosten für den Bau nicht mit dem geplanten Budget von 9,7 Millionen ausreichen werden.“ Dies hätte zur Folge: Für die geplanten Investitionen im Stadtbad Borbeck hat die Stadt dann kaum noch Geld. Das Hallenbad müsste auf unbestimmte Zeit im jetzigen Zustand bleiben und damit weiter am notwendigen Standard einbüßen.
Auch die Aussagen des Sportdezernenten, Anderes Bomheuer, im Sportausschuss zum Spar-Marathon der Sport- und Bäderbetriebe sorgt beim TuS 84/10 für Verwirrung: Bomheuer merkte an: Zum Erreichen der Sparziele müssten möglicherweise mehrere Bäder aufgegeben werden. Dazu Kerber: „Der TuS 84/10 kann nicht die Probleme der Sport- und Bäderbetriebe lösen.“ Solch eine Idee trage nicht gerade zum gesellschaftlichen Leben in der Stadt bei. „Es kann doch nicht sein, weitere Sportstätten oder mehrere Bäder zu schließen. Man sollte ein vernünftiges und sinnhaftes Konzept erarbeiten“ so Kevin Kerber.
„Das Stadtbad an der Vincke-straße ist für die Infrastruktur in Borbeck ein sehr wichtiger Faktor“, verdeutlicht Kerber. Mehr als 40 000 Schulkinder im Jahr haben im dort Schwimmunterricht. Außerdem habe sich das eingerichtete Sport- und Gesundheitszentrum in Borbeck und Umgebung längst fest etabliert.
„Wir sind mit unseren Sportangeboten ziemlich gut aufgestellt und wollen unsere Teilnehmer nicht beunruhigen, dass das Stadtbad Borbeck dem Sparkurs der Sport- und Bäderbäderbetriebe zum Opfer fällt“, fügt SGZ-Geschäftsführerin Gudrun Schakau-Folgner hinzu.
Im Budget der Bäderbetriebe für 2014 seien 685 000 Euro an Planungskosten für das Stadtbad Borbeck vorgesehen. „Wir glauben, dass der richtige Ansatz und Zeitpunkt zu planen, jetzt wäre, um gleich nach Fertigstellung des Bades am Thurmfeld mit dem Projekt Stadtbad Borbeck zu beginnen.“ betont Kevin Kerber.
„Wir wünschen uns, dass Sportdezernent Andreas Bomheuer nun endlich Taten folgen lässt und dass die Konzeptentwicklung für ein zukunftssicheres Stadtbad Borbeck angestoßen wird“, sagt Kerber.