Als „Hexe Kleinlaut“ müsste sie eigentlich nur mal kurz den Besen nehmen und wäre schon an ihrer neuen Arbeitsstelle. Im richtigen Theaterleben ist so ein Bühnenwechsel natürlich viel aufwändiger, braucht Vorgespräche, Vertragsunterzeichnungen und Sponsoren, die für Kooperationen wie diese die notwendigen Finanzen aufbringen: Und so haben sich der Freundeskreis Theater und Philharmonie und die Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein zusammengetan und unterstützen die neue Kooperation der Theater und Philharmonie mit der Stiftung Zollverein, die an diesem Sonntag mit einem ersten Auftritt von Hexe Kleinlaut alias Aalto-Sängerin Marie-Helen Joël startet. „Rumpeldipumpel – Ein Stilzchen kommt selten allein“ heißt es am Sonntag, 2. März (12 u. 15 Uhr in Halle 12 der Zeche Zollverein, die künftig vier Mal pro Spielzeit zur Aalto-Zweigstelle für das vornehmlich junge Publikum werden soll. „Wir wollen auch an anderen Orten präsent sein und Familien erreichen, die das Aalto-Theater noch nicht für sich entdeckt haben“, erklärt Intendant Hein Mulders.
Marie-Helen Joël will dabei nicht nur ihr Ruhrgebietsprogramm „Mein lieber Scholli, der Pott klingt flott“ für Zollverein überarbeiten, sondern hat auch ein neues Projekt zu den Klängen der Zeche in Planung. Dass Kinder bei ihren Auftritten oft nicht nur erstmals mit einer geschulten, klassischen Stimme in Kontakt kommen, sondern zumeist ihr erstes Theatererlebnis überhaupt haben, ist Anneliese Rauhut vom Freundeskreis der Stiftung Zollverein wichtig. Und für Wulf Mämpel vom Freundeskreis Theater und Philharmonie ist das „Abenteuer Aalto“ ein ideales Projekt, „junge Menschen früh ans Theater heranzuführen“. Wo Weltkulturerbe und Hochkultur auf so spielerische und originelle Weise zusammenkommen, wird die zunächst auf zwei Jahre festgelegte Zusammenarbeit vielleicht eine Fortsetzung findet. „Hexe Kleinlaut“ hätte gewiss Ideen.