Essen.. Tim Koch und Alexandros Soukas von der Essener „tsac Vetriebs GmbH“ wollen eine leckere Marktlücke füllen: Ihr „Bobby&Fritz“-Imbiss soll die erste bundesweite Kette für Currywurst/Pommes werden. An der Allianz-Arena wird die Currywurst aus dem Pott schon verkauft.

Die stolzen Bayern weisen ja gerne daraufhin, wie sie Rest-Deutschland mit ihren Finanzspritzen beglücken. Ausgerechnet in ihrer Hauptstadt München werden sie nun von einem Essener Exportartikel verwöhnt. An der Allianz-Arena, dem Stadion des FC Bayern München, wird Currywurst mit Pommes aus dem Pott serviert. Den bodenständigen Zweiklang, auch Ruhrpott-Carpaccio genannt, kredenzen Tim Koch und Alexandros Soukas. Sie haben mit ihrer „tsac Vertriebs GmbH“ das Imbissbuden-Konzept „Bobby & Fritz“ entwickelt.

Koch und Soukas haben eine Vision, die so spannend ist, wie der Blick, den sie von ihrem Rüttenscheider Hochhaus-Büro aus über Essen genießen: „Wir wollen das McDonald’s für Currywurst und Pommes werden.“ Während es unter den 31.000 Imbissen in Deutschland längst Ketten für Pizza, Burger und Fisch gibt, kommt das deutsche Leibgericht immer noch aus „Onkel Willis Grill“ um die Ecke. Und Onkel Willi will halt nicht in die so genannte Systemgastronomie einsteigen.

Selbst große Currywurst-Pommes-Fans: Tim Koch (rechts) und Alexandros Soukas.
Selbst große Currywurst-Pommes-Fans: Tim Koch (rechts) und Alexandros Soukas. © Volker Hartmann | Unbekannt

„Das sehen wir eine Marktlücke“, sagt Tim Koch. Er und sein Kompagnon wollen diese Lücke schließen und von Essen aus das gesamte Land mit dem Kulturgut Currywurst beglücken. Ihr Konzept garantiert in jeder Bude die gleiche Qualität, den selben Preis und die identische Imbiss-Umgebung. Mit diesen Parametern arbeiten auch die ganz großen Ketten.

In Bayern ist die Currywurst-Dichte noch nicht so hoch

Seit 2009 haben Koch und Soukas an ihrer Idee gearbeitet, die Branche analysiert, sich durch Imbissbuden gegessen, Konzepte, Rezepte und Wirtschaftspläne entwickelt. Vor einem Jahr ist das Duo auf den Markt gegangen. Inzwischen gibt es zehn „Bobby & Fritz-Imbisse.

Der Schwerpunkt liegt in Bayern, auch, weil dort die Currywurst-Dichte noch dünn ist. Die prominenteste Bude steht in der Allianz-Arena, wo eben nicht der Bratling von FC-Bayern-Präsident und Wurstfabrikant Uli Hoeneß verkauft wird. Bei einer Blindverkostung haben die Essener alle anderen Würstchen geschlagen.

Als nächstes stehen Kooperationen mit dem Autobahn-Riesen „Tank und Rast“ an. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Alexandros Soukas, dessen „tsac Vertriebs GmbH“ das „Bobby & Fritz“-Konzept an Imbissbetreiber vergibt. Auch bald in Essen? „Potenzial ist da“, sagt Tim Koch. „Und dann müssen wir nicht nach Bayern, um unsere Wurst zu essen.“