Der Gewalt-Ausbruch unter Mitgliedern einer südosteuropäischen Großfamilie gibt der Polizei Rätsel auf. Noch ist nicht bekannt, warum die Verwandten am Wochenende teils mit Baseballschlägern und Eisenstangen aufeinander losgingen, berichtete die Behörde gestern. Eine 58-Jährige und ein 61 Jahre alter Mann erlitten an der Hubertstraße in Kray schwere Verletzungen, als mehrere Schläger in der Nacht zum Sonntag gewaltsam in ihre Wohnung eindrangen. Die Männer verschütteten Feuerzeugbenzin und drohten damit, die Flüssigkeit anzuzünden. Ein Angehöriger der beiden Opfer kündigte noch am Sonntagabend per Internetvideo seine Rache an. Zum Glück konnte die Polizei den Mann und einen Komplizen an der Kleiststraße aus dem Verkehr ziehen. In dem Auto der beiden entdeckten die Beamten nicht nur Pistolenmunition, Schlagwerkzeuge und Abwehrspray, sondern auch zwei griffbereite Schusswaffen.

Knapp eine Stunde nach dem Übergriff an der Hubertstraße setzte sich die Auseinandersetzung an der Burggrafenstraße fort: Ein Unbekannter rammte mit seinem Citroen Berlingo mehrfach einen unbesetzten Kia. Kurz darauf sprangen Komplizen aus einem Mercedes und zerschlugen die Scheiben des geparkten Kleinwagens. Alle Täter flüchteten in dem Benz.

Gegen 0.50 Uhr schließlich brachen zwei Männer und zwei Frauen in eine Wohnung an der Scharnhorststraße im Nordviertel ein. Mit Stangen zerschlugen sie ein Großteil des Inventars und verschwanden schnell wieder.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben keinerlei Zweifel, dass die Zwischenfälle in einem Zusammenhang stehen. Insgesamt wurden vier Verdächtige identifiziert.