Nicht nur im Rat, sondern auch an der Basis insbesondere im Essener Osten regt sich Widerstand gegen die Asyl-Vorschläge der Stadt. So beantragte die CDU-Fraktion für Steele und Kray jetzt eine Sondersitzung der Bezirksvertretung (BV), auf der die Sozialverwaltung Rede und Antwort stehen soll. Wie der CDU-Fraktionschef in der BV VII, Klaus-Dieter Feige, deutlich machte, sei die „Unterbringungsproblematik von erheblicher bezirklicher Bedeutung“. Deshalb müssten die politischen Vertreter vor Ort zwingend im Vorfeld der Ratsentscheidung eingebunden werden. Das sehe die Satzung ausdrücklich vor.

„Von einem ausgewogenen Verteilen kann überhaupt keine Rede sein“, kritisiert Berthold Soloch, SPD-Oststadt, der nachgerechnet hat: Wenn man die bereits vorhandenen und geplanten Asyl-Plätze addiere, würden über 500 Menschen im Bezirk VII untergebracht. Zähle man die geplante größte Unterkunft an der Hubertstraße mit dazu, käme der Osten der Stadt auf eine Kapazität für über 700 Menschen. Im Bezirk V, so Soloch, gebe es hingegen keine einzige Notunterkunft: „Es kann nicht angehen, dass in so geballter Form die Probleme in den Osten der Stadt, nach Steele, Horst, Freisenbruch und Kray geschoben werden. Wenn Lasten getragen werden müssen, dann müssen sie auf allen Schultern gleichmäßig verteilt sein.“