Sie kommt nicht. Zum vierten Mal versuchte das Amtsgericht Essen, die Betrugsvorwürfe gegen Stefanie Hansmeier-Maas, Ex-Vorstandsmitglied der Essener Grünen, aufzuklären, aber Richter Stefan Groß fehlte wieder einmal die Angeklagte. Die 36-Jährige ließ am Montag telefonisch mitteilen, dass sie morgens einen Unfall erlitten hätte.

Bei den drei geplatzten Terminen zuvor hatte sie sich jeweils mit Attesten wegen diverser Beschwerden entschuldigt. Einmal schaltete das Gericht bereits den Amtsarzt ein, um die Angaben zu überprüfen. Notfalls kann das Gericht sie mit einem Vorführhaftbefehl ins Gefängnis bringen lassen. Diese Erfahrung hatte die Fischlakerin 2013 machen müssen, als sie in anderer Sache nicht erschien. Ein Haftbefehl wurde erlassen. Einige Tage saß sie in Untersuchungshaft. Am Montag sollte es um Betrug gehen. Die Angeklagte soll ein Haus in Werden für 865 000 Euro gekauft und nicht bezahlt haben. Konkret geht es um 31 000 Euro Maklerprovision.

Stefanie Hansmeier-Maas, die nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Frühjahr 2013 auf das Amt im Grünenvorstand verzichtet hatte, ist nicht unerfahren im Umgang mit der Justiz. 2011 war sie wegen Betruges zu sechs Monaten Haft mit Bewährung verurteilt worden. Diverse andere Strafverfahren in jüngster Zeit wurden eingestellt.

Positive Schlagzeilen gibt es auch. So wurde über sie berichtet, dass sie Hunde „aus spanischen Hundegefängnissen“ gerettet hätte. Ein Hund soll es auch gewesen sein, der sie am Montag hinderte, sich der Strafjustiz zu stellen. Er sei ihr zwischen die Beine geraten, so dass sie auf der Treppe hingefallen sei.