Essen. 193 Jungen und Mädchen standen Ende 2013 auf einer Warteliste des Essener Jugendamtes für einen Kita-Platz - und das trotz des bestehenden Rechtsanspruchs. Am Dienstag steht eine Vorlage zum weiteren Ausbau der Kita-Plätze auf dem Programm des Essener Jugendhilfeausschusses.
Der Ausbau der Kinderbetreuung geht in Essen noch nicht wie gewünscht voran: Ende 2013 standen 193 Kinder auf einer Warteliste des Jugendamtes; ihre Eltern haben den Rechtsanspruch auf eine Betreuung förmlich angemeldet.
Das ist einer Vorlage zum weiteren Ausbau der Plätze in Kitas und bei Tagesmüttern zu entnehmen, über die am Dienstag im Jugendhilfeausschuss entschieden wird.
Darin heißt es, dass die für das laufende Kita-Jahr geplanten Einrichtungen an der Kastanienallee in der Innenstadt, am Eickelkamp in Steele sowie die Erweiterung an der Grimbergstraße in Leithe „bisher nicht realisiert werden konnten“. Sie sollen nun im kommenden Kita-Jahr eröffnet werden.
Kitas an der Rott- und Grillostraße können in absehbarer Zeit nicht gebaut werden
Erst 2015/16 sollen die Kita an der Zweigstraße in Borbeck, die Erweiterung Schwermannstraße in Kupferdreh sowie ein neuer Standort in Werden eingerichtet werden. Sozialdezernent Peter Renzel hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass es bei Kitas wie bei anderen Bauprojekten zu Verzögerungen kommen könne. Die geplanten Kitas an der Rottstraße in der City und an der Grillostraße im Nordviertel können in absehbarer Zeit gar nicht gebaut werden.
Was die Eltern auf der Warteliste angehe, „arbeiten wir mit allen an einer guten Lösung“, sagt der Sprecher des Jugendamtes, Peter Herzogenrath. Rein rechtlich muss die Stadt den Eltern ein Angebot machen, einen Anspruch auf die Wunsch-Kita gibt es aber nicht.
Viele Eltern überbrücken Wartezeiten mit der Hilfe von Großeltern, nur eine Familie hat den Klageweg beschritten: Sie hat ihr Kind in einer teureren Privat-Kita untergebracht und fordert von der Stadt die Differenz zu den normalen Kita-Beiträgen. Das Verfahren ist noch anhängig.