Essen. Am 15. März findet wieder der “pico-bello-SauberZauber“ statt. Alle Essener sollen dort Müll sammeln, wo sonst selten sauber gemacht wird. Die Veranstalter hoffen auf einen Teilnehmerrekord.

Es ist noch ein bisschen hin bis zur neunten Auflage dieser Aktion, aber die Sorge, dass sich kein Mensch dafür interessiert, müssen die Organisatoren nicht haben: Am 15. März findet einmal mehr der „pico-bello-SauberZauber“ statt, schon jetzt verzeichnet die Ehrenamt Agentur (EAE) 7000 Anmeldungen. Geschäftsführerin Janina Krüger spekuliert auf einen neuen Rekord: „Nach 13.000 Leuten im Vorjahr wollen wir nun die 15.000er-Grenze knacken.“

Worum geht’s?

Essen soll sauberer werden. Zwischen dem 3. und dem 15. März sind alle Bürger aufgerufen, allein oder in einer Gruppe eine öffentliche Fläche vom Müll zu befreien. Wobei der 15. zum Haupt-Putztag deklariert wurde, an dem überall zwischen Karnap und Kettwig fleißige Freiwillige mit Greifzange und Müllbeutel Wiesen oder Parkplätze absuchen.

Wer kann mitmachen?

Jeder, der möchte. Weit über 100 Gruppen haben bereits zugesagt, darunter die Gesamtschule Holsterhausen, die Krayer Kita St. Barbara und der Steeler Kanu-Club. Vom Kleingartenverein bis zur Werbegemeinschaft sollen alle Verantwortung für ihr Viertel übernehmen. „Das stärkt die Stadtgesellschaft“, sagt Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD), der als Schirmherr in Altenessen mit Plastiksack und gutem Beispiel vorangehen will.

Was für Müll steht im Fokus?

Neben dem Üblichen – vielen Dosen, Flaschen und Zigarettenkippen – fanden die Freiwilligen bislang oft skurrilen Krempel: rostige Fahrräder, Bahnschwellen, letztes Jahr in Haarzopf sogar einen alten Kneipentisch. „Der war so massig, dass es schwierig war, ihn wegzutransportieren“, so Rolf Friesewinkel von den Entsorgungsbetrieben (EBE).

Was haben die Bürger davon?

Neben dem guten Gefühl, etwas für die Heimatstadt zu tun, die Chance auf nette Preise. Das Möbelhaus Kröger stiftet als Sponsor Einkaufsgutscheine für Schulen, Kindergärten und Vereine sowie eine einwöchige Allgäu-Reise für eine glückliche Familie. Und die EVAG lässt alle ehrenamtlichen Helfer am 15. März umsonst mit Bus und Bahn fahren.

Gibt es auch Kritik?

Manch einer fragt sich, ob nicht der Bürger umsonst tut, was eigentlich die EBE leisten müssten. Doch die Stadttochter reinigt vor allem asphaltierte Flächen; viele Böschungen oder Grünstreifen dagegen nicht. Friesewinkel: „Das Beste wäre natürlich, man müsste solche Aktionen gar nicht mehr machen. Aber so sind die Menschen halt, sie hinterlassen Müll.“