Jede Menge gefährlichen Abfall wollte ein 44-jähriger Geschäftsmann aus Dellwig exportieren. Das Ergebnis: Polizisten, Mitarbeiter der Bezirksregierung und des Umweltamtes durchsuchten am Montag und Dienstag einen 30-Tonnen-Übersee-Container auf einem Gelände an der Ripshorster Straße in Dellwig. Der Inhalt hat es in sich: Bis zur Decke gefährlicher Abfall, der nach Afrika exportiert werden sollte. „Beim Öffnen der Tür sah der Zoll, dass der Container randvoll mit öldurchtränkten Motorenteilen und Getrieben war“, erklärt Hans-Uwe Hatschek, Einsatzleiter der Polizei, am Dienstag.

Gerade noch hat Hatschek einen alten Kühlschrank, den seine Kollegen aus dem Übersee-Container geholt haben, untersucht. Im Inneren des roten Containers stapeln sich unzählige Autoteile und Elektroschrott. Und das, obwohl die Beamten einen großen Teil des Mülls schon ausgeräumt haben. Einen ganzen Wagen haben die Polizisten bereits aus dem Container geholt. Der steht nun daneben. Wo einst Fahrer und Mitfahrer saßen, sind dicht an dicht Autoteile bis an die Decke gestapelt – so sollte der Wagen nach Afrika gebracht werden.

Außerdem fanden die Ermittler in dem Container Elektroschrott, Klimaanlagen, Kühlaggregate und Fernseher. Es ist illegaler Abfall, der die Europäische Union per Gesetz nicht verlassen darf. Denn: Einige Bestandteile, wie etwa Kadmium und Blei, seien umweltgefährdend, erklärt Einsatzleiter Hatschek.

Am Freitag hatte der 44-jährige Geschäftsmann, der einen Abfallbetrieb an der Ripshorster Straße betreibt, den Container beim Zollamt angemeldet – deklariert als „Gebrauchsgüter“, die nach Afrika verfrachtet werden sollten. Doch Gebrauchsgüter seien Gegenstände, die nicht gefährlich sind, erklärt Hatschek. Der Zoll öffnete den Container, warf einen Blick auf den illegalen Abfall und beschlagnahmte ihn sofort.

Jetzt droht dem 44-Jährigen ein Verfahren wegen „unerlaubtem Umgang mit Abfällen“. Bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe sind dafür im Strafgesetzbuch vorgesehen. Im Jahr 2012 gab es in Essen 97 Straftaten im Bereich der Umweltkriminalität. 2011 waren es 66 Fälle und 2010 92 Fälle.