Essen. Der Landtagsabgeordnete und Ratssprecher Thomas Kufen wurde von knapp 200 Gästen auf dem Essener Parteitag der CDU für die Kommunalwahlen auf den Spitzenplatz gesetzt.
Die CDU wird mit Ratsfraktionssprecher Thomas Kufen als Spitzenkandidat in die Kommunalwahl am 25. Mai ziehen. Das ist ein Ergebnis des CDU-Parteitags am Samstag im Ruhrturm. Knapp 200 Delegierte auf der Kreisvertreterversammlung wählten den Parteichef Franz-Josef Britz auf den zweiten Platz der Liste für den Stadtrat, gefolgt von Barbara Rörig aus dem Südostviertel. Es gab auch Überraschendes: Misstöne bei der Nominierung der Ratsvertreter für die Dauerbaustelle Margarethenhöhe/Haarzopf/Fulerum.
Wenn nicht der Reinfall beim Bürgerentscheid um die Messe gewesen wäre, hätte Thomas Kufen wahrscheinlich weitaus entspannter in die Versammlung gehen können. Doch vor dem Applaus für die Wahlkampfrede des 40-Jährigen stand zunächst das Wundenlecken nach dem wohl größten politischen Fehlschlag der vergangenen Jahre. „Wir haben das Thema scheinbar nicht genug vermitteln können“, sagte Kufen. Die Hauptschuld sieht er woanders: „Wenn die SPD nicht bei ihrer Sowohl-als-auch-Haltung geblieben wäre und richtig mitgekämpft hätte, hätten wir auch gewonnen.“ Allerdings machte er OB Reinhard Paß und die SPD auch für so ziemlich jede Fehlentwicklung der letzten Jahre verantwortlich. Nach großer Koalition klang das nicht.
Quereinsteigerin wird ausgebremst
Schwarz-Grün scheint im Moment auch keine besonders guten Karten zu haben. Die Liebe zum aktuellen Partner im Viererbündnis und Gegner beim Messe-Entscheid scheint ziemlich erloschen: „In den letzten Monaten war die Zusammenarbeit mit den Grünen ein bisschen schwierig – und das wird auch bis zur Wahl so sein.“ Und danach?
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Ungewohnte Töne gab es bei der Nominierung des Kandidaten für den Wahlkreis Haarzopf/Margarethenhöhe/Fulerum – der einzige von 42 in Essen, in dem sich die beteiligten Ortsverbände mittlerweile schon zum dritten Mal nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen konnten. Diesmal traten nicht nur die, vor Ort vorab Abgesegneten, Rolf-Dieter Liebeskind (Haarzopf/Fulerum) und Marcus von der Gathen (Margarethenhöhe), gegeneinander an. Mit Jessica Roth aus Bedingrade, Vorsitzende der Essener Jungen Union, warf auch noch eine Quereinsteigerin aus dem Nordwesten den Hut ins Rennen, die in ihrem Beritt keine Nominierung ergattern konnte. „Das gab’s noch nicht“, kommentierte der Bezirksvorsitzende Theo Körber, der sich wie andere Kommentatoren vor der Stichwahl auch, nicht für einen Kandidaten aussprach, sondern lediglich gegen die 28-jährige Roth. Die konnte sich bei so viel Gegenwehr nicht durchsetzen, von der Gathen machte das Rennen.