Borbeck..
Menschen, die bereits auf den Hund gekommen sind, möchten ihren Lieblingen gern Gutes tun. Ob alles Gute wirklich besser ist für den Hund – darüber bellen sich Leinenhalter und Tierärzte oft laut an. Dass viele Hunde am liebsten Kuchen schlecken, ist auch bekannt. Mündet das sahnige „Wuff“, wie bei Jack-Russell-Terrier Lilly, in einen Magenkrampf, muss für diese Bellos gesundes Knabberzeug her: Besorgten Besitzern kann Dennis Nitsch jetzt helfen. Er eröffnet heute, 9 Uhr, an der Hülsmann-/Ecke Armstraße in Borbeck seine Bäckerei für Hundekuchen – die erste dieser Art in Essen. Wau, wau!
„Viele Hunde vertragen kein Fabrikfutter“, sagt Dennis Nitsch. Das kennt er auch von Obelix, der sich längst zum Vorkoster aller neuen Hundekuchenkreationen emporgeschmeckt hat. Der Husky-Rüde lebte einst auf der Straße, bis er bei dem Ehepaar Nitsch mit der Husky-Dame Polly eine Bleibe fand. Weil ihre Hunde Dosenfutter-Allergie haben, produzierten Annika und Dennis Nitsch für ihre Lieblinge magenfreundliche Mischungen am Küchentisch. „Als die ersten Kekse im Backofen dufteten, waren die beiden kaum zu halten“, erinnern sich die beiden.
Auf dem Übungsplatz kamen bald weitere Bellos in den Genuss: kleine Kekse als Belohnung. Weil fast alle Hunde bestens anbissen, jaulten deren Frauchen und Herrchen ebenfalls nach den Hosentaschenleckerlis. „Wir haben inzwischen mehr als 50 Rezepte ohne Zucker und Zusatzstoffe gemischt, gebacken und testen lassen“, erklärt Nitsch. Als die heimische Röhre mehr Hunde- als Menschenkuchen erhitzte, „haben wir beschlossen, den Spezialbetrieb zu eröffnen“. An der Hülsmannstraße fand das junge Paar eine ehemalige Backstube – „ideal für den neuen Ofen, der nächste Woche angeliefert wird“, erklärt Annika Nitsch. „Bei der Produktion der Hundekuchen muss ich bestehende Gastronomieregeln erfüllen“, fügt ihr Mann hinzu. Darum hat er die Wände fast bis zur Decke gefliest, die Einrichtung besteht aus pflegeleichtem Material. Menschen könnten die Borbecker Hundekuchen ebenfalls essen.
Die Kekse sind in verschiedenen Größen – der Hunde-Gewichtsklasse entsprechend – zu kaufen. Die vegetarische Palette reicht von Rote Beete über Karotte bis Spinat. Leberwurst, Pute, Wild oder Thunfisch sind fleischig. Gorgonzola läuft bei Nitsch’ befreundeten Hunden am besten – „wohl wegen des kräftigen Duftes für feine Hundenasen“. Seinen vier- und zweibeinigen K(H)unden möchte der Hundekuchenbäcker dazu Tipps geben – vom Halsband bis zum Kirschkernkissen für rheumakranke Bellos. Wau!