Burgaltendorf und Altendorf werden außerhalb Essens gern verwechselt, sind aber von ihrer sozialen Zusammensetzung her grundverschieden. Das weiß jetzt auch die Wirtschaftsauskunft Creditreform, die jüngst unter der Überschrift „Die soziale Kluft im Ruhrgebiet bleibt groß“ Zahlen über die Verschuldungssituation in der Region vorlegte. In Burgaltendorf, heißt es im „Schuldneratlas 2013“, lebten bezogen auf die Einwohnerzahl die meisten überschuldeten Privatpersonen - mehr als 25 Prozent der Burgaltendorfer gäben mehr Geld aus, als sie verdienen, so meldeten es die Essener Zeitungen.
Das Erstaunen vor Ort war anschließend sehr groß. Viele Burgaltendorfer fragten sich nach der Lektüre, warum ausgerechnet in ihrem Stadtteil so viele Überschuldete leben sollen wie sonst nirgendwo in Essen.
Nun räumt der Essener Creditreform-Geschäftsführer Jan Stenmans auf Anfrage ein: „Uns ist ein Fehler unterlaufen. Eine Mitarbeiterin, die selbst keine Essenerin ist, hat Burgaltendorf mit Altendorf verwechselt.“ Tatsächlich sei Burgaltendorf einer der Stadtteile mit der besten Bonität (nur 5,6 Prozent Überschuldungsquote). Stadtweit geht es den Heisingern am Besten (4,7 Prozent). In Altendorf indes ist jeder vierte Erwachsene überschuldet. Essen gehört damit zu den Städten, in denen das soziale Gefälle besonders deutlich zutage tritt.
Die Burgaltendorfer aber dürfen sich nach der Richtigstellung der Creditreform als rehabilitiert betrachten.