Schon der bisherige Sparkurs der Stadt hat dem Sport an der einen oder anderen Stelle beachtliche Hürden in den Weg gelegt. Eine weitere, womöglich noch viel einschneidendere aber bleibt ihm erspart: Die Sportfördermittel für die in Essen aktiven Vereine – insgesamt immerhin eine Summe von rund 1,5 Millionen Euro – bleiben von der verhängten Haushaltssperre verschont und werden ungekürzt ausgezahlt. Mit dieser guten Nachricht konnte der Vorsitzende des Essener Sportbunds (Espo), Bernhard Görgens, gestern vor 400 Gästen beim Neujahrsempfang aufwarten.
Möglich gemacht wird die ungeschmälerte Auszahlung durch eine direkte Weiterleitung der Landesmittel, wie Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg auf NRZ-Nachfrage erläuterte. Ohne diesen Schritt wären nicht nur die Vereine in Verdrückung gekommen – auch manche Veranstaltung hätte vermutlich auf der Kippe gestanden.
Dabei sehen sich die Sportvereine, wie Görgens gestern noch einmal deutlich machte, als Partner der Stadt auch in finanziell schwierigen Zeiten, wie der Rückbau der Sport-Infrastruktur zeige: Vielerorts würden Anlagen aufgegeben, andernorts dafür zukunftssicher investiert.
Dem Sportbund sei dabei bewusst: „Je mehr wir Gutes tun, desto größer wird der Druck auf die Vereine“, die noch keine sanierten Sportanlagen nutzen könnten. Gerade mancher Fußballverein „sieht sich in seiner Existenz gefährdet“.
Es führe aber kein Weg daran vorbei, diesen „schwierigen Weg“ mitzugehen: „Der Sport versteht sich auch als Teil einer modernen Stadtentwicklung“, so Görgens, wobei der Espo bestrebt sei, „für Fairness und Transparenz zu sorgen“.
Vor dem Hintergrund weiter schrumpfender Mittel für die Sport- und Bäderbetriebe könne man nur dafür werben, auch in den kommenden Jahren genügend Geld zur Verfügung zu stellen: „Es geht nicht um Privilegien“, betont Espo-Chef Görgens, „es geht um die soziale Ausgewogenheit in dieser Stadt“.