Die uralte Goldene Madonna, die Beton-Bilder der Adveniat-Krypta, eine Bischofs-Mitra oder der Duft von Weihrauch – rund 350 Kinder erlebten am Sonntag beim ersten Kommunionkinder-Tag am Dom spannende und abwechslungsreiche Geschichten rund um die Münsterkirche. „Mir hat der siebenarmige Leuchter am besten gefallen“, sagt Marlon, der mit seiner Gruppe aus der Gemeinde St. Nikolaus gekommen ist, bei einer Pause im sonnigen Domhof. „Und mir die Schatzkammer, weil man da so viele Sachen aus Gold anschauen kann“, ergänzt Lea, die sich in der gleichen Gemeinde darauf vorbereitet, im Frühjahr zur ersten heiligen Kommunion zu gehen.

Im Dom erklärt das Team der Domschatzkammer den Acht- und Neunjährigen an sieben verschiedenen Stationen auf kindgerechte Weise religiöse Gegenstände, kostbare Kunstwerke und Spannendes aus der Geschichte des rund 1200 Jahre alten Gotteshauses. Dabei stehen immer wieder die Unterschiede zwischen den Gemeindekirchen der Kinder und der Domkirche im Mittelpunkt – zum Beispiel der Begräbnisort für die Bischöfe, die erst in den 1980er Jahren ausgehobene Adveniat-Krypta am West-Ende des Doms. Alle Deckenbilder der unterirdischen Kapelle befassen sich mit dem Vaterunser-Gebet, das die Kinder in der Kommunion-Vorbereitung lernen. „Unser tägliches Brot gib uns heute“, liest ein Mädchen mit der Hilfe von Schatzkammer-Mitarbeiter Rainer Teuber auf einem der in Beton gegossenen Bilder vor. Deutlich können die Kinder den Brot-Lkw erkennen – und verstehen die mit dem Bild verbundene Aufforderung des Künstlers, sich für eine gerechte Verteilung einzusetzen.

Etwas sinnlicher geht es in der anderen, der Altfrid-Krypta des Doms zu. Hier stellt Lydia Schulz Kelche und Schalen vor und erklärt, wozu sie benutzt werden – liturgische Gegenstände, die sonst nur Priestern und Messdienern vorbehalten sind. „Wenn ihr zur Erstkommunion gegangen seid, dürft ihr Messdiener werden“, so Schulz .

Schatzkammer-Chefin Birgitta Falk ist mit dem turbulenten Geschehen im Dom hochzufrieden: „350 Kinder haben sich für unsere heutige Premiere angemeldet, damit hat bei uns niemand gerechnet.“ Auch für den nächsten Termin am 25. Januar haben sich bereits mehr als 250 Kinder angemeldet.