Ganz im Zeichen des Bürgerentscheids zum Messe-Umbau stand der Neujahrsempfang der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) im Foyer des Katakomben-Theaters. Auf der Bühne und in zahlreichen Einzelgesprächen ging es um das Bürgerinteresse, die Fragestellung, den möglichen Ausgang und seine Folgen. Erwartungsgemäß waren die Befürworter des Messe-Umbaus in der vom Rat beschlossenen Form in diesem Rahmen in der Mehrzahl. Trotzdem warben IGR-Chef Rolf Krane und Oberbürgermeister Reinhard Paß noch einmal dafür, am Sonntag grünes Licht für den Messe-Umbau zu geben. Auf die Bedeutung der Messe für Essen und Rüttenscheid verwies auch der neue Messe-Chef Oliver P. Kuhrt, der sich im Interview mit dem stellvertretenden IGR-Vorsitzenden Frank Schikfelder persönlich vorstellte.
Rolf Krane erinnerte in seinem Rückblick an den Bürgerentscheid im vergangenen Jahr, bei dem die Umbenennung der Von-Einem- und Von-Seeckt-Straße abgelehnt wurde. „Jedes Jahr ein Bürgerentscheid. Das sollte nicht zur Gewohnheit werden, denn das kostet rund 600 000 Euro aus Steuergeldern und ist damit ein ziemlich teures Vergnügen“, so Krane. Rüttenscheid sei auf auswärtige Besucher angewiesen. Mit Veranstaltungen wie der Star Wars Celebration im vergangenen Sommer und dem Oktoberfest, das nach dem äußerst erfolgreichen Start zur regelmäßigen Einrichtung werden soll, erreiche man genau diesen Effekt. Um die Außenwirkung Rüttenscheids zu demonstrieren, zeigte Krane eine Zeitungsseite über den Stadtteil - erschienen in Aachen.
Ärgerlich sei die politisch gewollte Reduzierung der verkaufsoffenen Sonntage, die nach Meinung Kranes Stadtteile wie Rüttenscheid gegenüber der Innenstadt und den Einkaufszentren benachteilige.