Karnap. .
Zwar werden erst Mittwoch um 19 Uhr im katholischen Pfarrsaal am Meersternweg 16a Fachleute der Stadtwerke und der Emscher Wassertechnik die geplante Entwässerung in Karnap durch eine Drainage vorstellen – Ärger gibt es jetzt schon. Auslöser ist ein Flyer der SPD, mit dem die Genossen für die Veranstaltung werben.
Das passt dem politischen Gegner vor Ort nämlich überhaupt nicht. „Das ist eine Bürgerversammlung der Stadtwerke und so wurde es auch vorher besprochen. Der Flyer suggeriert aber etwas ganz anderes: Das sei eine Veranstaltung der SPD“, ärgert sich Bezirksvertreter Michael Schwamborn (EBB). Schmückt sich die SPD mit fremden Federn? In der Tat erstrahlt das Faltpapier im satten Rot der Sozialdemokraten, von einem Veranstalter ist gar nicht die Rede. Stadtwerke und Emscher Wassertechnik tauchen als Berichterstatter auf. Natürlich will der Autor damit punkten. Wenn man so will: Unclever ist das nicht.
Aber unlauter? Das sieht der Urheber des Schriftstücks Guido Reil, örtlicher SPD-Ratsherr und jahrelanger Trommler für das Pilotprojekt in Karnap, gänzlich anders: „Das wir das Thema besetzen ist doch klar. Die Bürger vor Ort wissen, wer sich in den vergangenen Jahren für die Drainage eingesetzt hat“, sagt Reil.
Dass sich der Wahlkampf im traditionell hart umkämpften Karnap neben dem Rewe-Neubau auf das Drainage-Thema konzentrieren würde, zeigte auch die Diskussion um die bis zu 150 Bäume, die für die trockenen Keller weichen müssen. Reil warf hier schon dem politischen Gegner eine Verschleppungstaktik vor. Schwamborn hatte angekündigt, „zur Not jeden Baum einzeln“ zu prüfen – wohlweislich, dass die Zeit eng wird: Ende Januar muss die örtliche Bezirksvertretung V ihr Einverständnis geben. Gefällt werden kann aber nur noch im Februar (wir berichteten).