Kray. .

Freie Fahrt zwischen der Station Kray Süd und dem Essener Hauptbahnhof – dafür will die Deutsche Bahn AG sorgen. In der Nacht vom kommenden Sonntag auf Montag von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens sind so genannte maschinelle Vegetationsarbeiten geplant, wird dem gleisbegleitenden Grün also ein „Fassonschnitt“ verpasst, um mögliche Behinderungen und Beeinträchtigungen des Schienenverkehrs durch wuchernde Pflanzen prophylaktisch auszuschließen.

Zahlreiche Verspätungen

Die Deutsche Bahn AG hat es derzeit nicht leicht: Zahlreiche Verspätungen, sei es durch Bergwerkschäden wie zuletzt am Essener Hauptbahnhof, durch technische Defekte, aber auch durch unkalkulierbare Personenschäden sind praktisch an der Tagesordnung und haben für einen sprunghaften Anstieg von Beschwerden erboster und genervter Bahnkunden gesorgt. So hat sich die Zahl der Schlichtungsfälle im gerade abgelaufenen Jahr 2013 verdoppelt.

Dabei ist die Bahn durchaus bemüht, für einen reibungslosen Schienenverkehr zu sorgen. Der nun anstehende Rückschnitt der Vegetation im Bereich zwischen der Station Essen-Kray Süd und Essen Hbf ist daher nicht etwa durch einen aktuellen Schaden motiviert, sondern wird „turnusmäßig einmal jährlich vorgenommen“, wie auf Nachfrage beim Regionalbüro Kommunikation in Düsseldorf bestätigt wurde.

Zwar wird beim Rückschnitt der Eingriff in die Natur möglichst gering gehalten, dennoch ist die Bahn verpflichtet, ihre Bahnanlagen in einem „betriebssicheren“ Zustand zu halten. Konkret bedeutet dies, dass Bäume und Sträucher, die in das Gleisprofil hineinragen oder die freie Sicht auf Signale und die Strecke behindern, auf ein akkurates Maß gestutzt werden. „Auch der Schutz der Anlieger vor Gefahren durch herabfallende Äste oder umgestürzte Bäume ist uns wichtig“, heißt es dazu aus Düsseldorf.

Zwei-Wege-Fahrzeuge

Zum Einsatz kommen „Zwei-Wege-Fahrzeuge“, also Nutzfahrzeuge, die sowohl auf der Straße als auch auf den Schienen fahren können. Die jeweilig erforderliche Spurbreite ist dabei variabel einstellbar, zudem können die „Unimog“ universell mit Arbeitsgeräten bestückt werden. In diesem Fall mit Schneidemaschinen, die in erster Linie im unteren Bereich nahe der Gleise eingesetzt werden. Insgesamt drei Fahrzeuge kommen Sonntagnacht zum Einsatz. Trotz modernster Geräte ist Arbeitslärm jedoch nicht zu vermeiden. Zwar will die Deutsche Bahn diesen auf das unbedingt notwendige Maß beschränken, doch da die Arbeiten nachts beziehungsweise am frühen Morgen durchgeführt werden, sind gewisse Unannehmlichkeiten für die Anwohner nicht völlig zu verhindern.