Der beste Freund des Menschen, der Hund, ist bekannt für sein ausgezeichnetes Hörvermögen und seinen feinen Geruchssinn. Neu ist die Erkenntnis, dass er auch einen Magnetsinn hat und sich deshalb möglicherweise auch besonders gut orientieren kann. Zu dieser Schlussfolgerung kommt ein zoologisches Forscherteam der Universität Duisburg-Essen zusammen mit Kollegen der Tschechischen Agrar-Universität Prag.
Diese jetzt bei Hunden entdeckte Eigenschaft wurde bereits bei grasenden Kühen, jagenden Füchsen oder landenden Wasservögeln festgestellt. Die Wissenschaftler hatten beobachtet, wie sich 70 Hunde unterschiedlicher Rassen ausrichteten, wenn sie ohne Leine im freien Gelände ihr „Geschäft“ verrichteten. Die Forscher dokumentierten über 7000 Fälle, einschließlich der Umweltbedingungen, Lokalitäten und Tageszeiten. Der Essener Professor Hynek Burda: „Die Hunde richteten sich, während sie ihr ,Geschäft’ erledigten, vorzugsweise entlang der magnetischen Nord-Süd Achse aus. Allerdings taten sie dies nur in den Phasen, in denen das Erdmagnetfeld ruhig war. Auch unsere beliebten Vierbeiner besitzen also nachweislich eine Magnet-Wahrnehmung.“
„Die Hunde richten sich aus“
Unklar sei noch, wofür die Hunde ihren Magnetsinn benutzen. Burda: „Trotz aller Erkenntnisse aus der Zugvogel-Forschung ist der Magnetsinn der Tiere noch immer nicht verstanden.“ Die neuen Forschungs-Ergebnisse bieten jetzt jedoch neue Ansätze, die die Wissenschaftler in weiteren Projekten verfolgen werden.