Essen. . Wenn es nach Museumsdirektor Tobia Bezzola geht, zahlen die Besucher im Folkwang samstags und sonntags künftig keinen Eintritt. Er setzt auf die Spendenbereitschaft von Firmen, um Bürgern die Tür zur Kultur zu öffnen. Den Probelauf mit der Gratis-Kunst an den Adventswochenenden bewertet das Museum als Erfolg.
Lange Schlangen vor dem Museum Folkwang – das war an den Adventswochenenden keine Seltenheit. Hatte Museumsdirektor Tobia Bezzola doch mit der Unterstützung der National Bank den Besuchern als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk an den Wochenenden das Eintrittsgeld erlassen.
Dreifach so viele Besucher bescherte die milde Gabe dem Museum an den Dezemberwochenenden. Ein Erfolg, der so weit überzeugte, dass das Museum gemeinsam mit der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) derzeit mit mehreren Firmen verhandelt. Ihr gemeinsames Ziel: Im kommenden Jahr die Eintrittsgelder an den Wochenenden komplett zu streichen – ein Angebot, das in ganz Europa bislang einzigartig wäre.
Eine Idee mit Potenzial
„Der Probelauf an den Adventswochenenden hat uns gezeigt, dass die Idee Potenzial hat und von den Besuchern sehr gut angenommen wurde“, sagt Doerthe Ramin vom Museum Folkwang. Es werde nun ein Plan ausgearbeitet, die eintrittsfreien Wochenenden durch Spendengelder für das ganze Jahr zu sichern.
Die Bereitschaft, sich auf eine solche Partnerschaft einzulassen, sagt EWG-Pressesprecherin Claudia Peters, sei bei den Unternehmen in der Stadt sehr hoch. Auch kleinere und mittelständische Firmen hätten bereits ihr Interesse bekundet, ein Wochenendsponsoring zu übernehmen.
Ein vierstelliger Betrag müsse dafür aufgebracht werden. „Wir sind optimistisch, dass wir die Idee eintrittsfreier Wochenenden auch im kommenden Jahr weiterhin umsetzen können“, so Doerthe Ramin.
Mit der Lagerfeld-Ausstellung im Februar soll das Projekt beginnen. Sponsor soll auch hier die Nationalbank werden. „Wichtig ist uns dabei, die Museumstüren auch den Menschen zu öffnen, die sich den Besuch ansonsten nicht leisten könnten“, sagt EWG-Sprecherin Peters. Es sei schließlich die Aufgabe eine Museums den Bürgern die Tür zur Kultur zu öffnen und sie möglichst frei zugänglich zu machen.