Essen. Essens Traditionsverein RWE beweist, dass es in diesen Tagen Wichtigeres gibt als Tore, Punkte, Meisterschaften. Denn: Geschenke zu Weihnachten sind für viele Kinder in Essen leider keine Selbstverständlichkeit. Und so unterstützen Spieler und Promis, wie Otto Rehhagel, die „Herzenswünsche“.

Wichtig is’ auf’m Platz, lautet ein geflügeltes Wort aus dem Fußballsport. Essens Traditionsverein RWE beweist, dass es Wichtigeres gibt als Tore, Punkte, Meisterschaften. So standen in diesen Tagen nicht Spielernamen oder Taktik-Kniffe auf dem Zettel, sondern „Herzenswünsche“ von vielen hundert Kindern.

„Herzenswünsche“, so heißt die Weihnachtsaktion im Rahmen von „Essener Chancen“. Jenem Projekt, das Rot-Weiss Essen im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben hat, um Kinder und Jugendliche zu fördern - nicht auf dem Platz, sondern im Leben.

Es geht um Bildung, um Integration, um Zukunft oder auch nur, wie in diesem Fall, um ein Geschenk zu Weihnachten, was für viele Kinder leider alles andere als selbstverständlich ist. „Wenn man sieht, welche bescheidenen Wünsche viele Kinder haben, dann ist das manchmal schon beschämend. Dann wird einem sehr bewusst, wie gut es einem selbst geht“, sagt RWE-Vorstand Michael Welling, der den Verein „Essener Chancen“ ins Leben gerufen hat.

Viele machen mit, darunter so prominente Namen wie Meistertrainer Otto Rehhagel, der Schauspieler Henning Baum, Uwe und Petra Rahn, Sohn und Schwiegertochter von RWE-Legende Helmut Rahn, und Oberbürgermeister Reinhard Paß, der die Schirmherrschaft übernommen hat und der - wie die 1. Mannschaft und das Trainerteam um Waldemar Wrobel - bei der Bescherung im Stadion Essen dem Weihnachtsmann helfend zur Hand ging, auch der, wie nicht zu übersehen, ein Rot-Weißer.

4000 Euro und eine Spende vom Fan-Club

Ihre Wünsche konnten die Kinder zuvor auf Weihnachtskugeln hinterlassen, mit denen RWE Tannenbäume im ganzen Stadtgebiet schmückte. Auf dass die Wünsche in Erfüllung gehen mögen. Bürger und Sponsoren ließen sich inspirieren, kauften Geschenke oder spendeten. 4000 Euro kamen so zusammen, 1225 Euro steuerte der Fan-Club Uralt-Ultras bei. Dank gab es dafür auch von Essens Sozialdezernent Peter Renzel: „Klasse, dass so viele Essener Bürger die Möglichkeit genutzt haben, die Herzenswünsche zu erfüllen.“

Anders als auf’m Platz gab es so diesmal nur Sieger. Bei der alljährlichen Bescherung soll es aber nicht bleiben. Im kommenden Jahr wollen die „Essener Chancen“ benachteiligten Kindern wieder dabei helfen, die Tücken in Deutsch oder Mathematik sicher zu umdribbeln.

„Wir hängen nicht alles gleich an die große Glocke“, sagt Michael Welling. So oder so: „Wir wollen etwas von der Solidarität an Essener Kinder zurückgeben, die wir als Verein Rot-Weiss Essen das ganze Jahr über erfahren.“