Nächstenliebe ist für Christian Wedemeyer eine Selbstverständlichkeit – allein schon wegen seines tiefen Glaubens. Der Borbecker wuchs in einem sehr katholischen Elternhaus auf, ging aufs Don-Bosco-Gymnasium, engagierte sich als Messdiener und spielte sogar mal mit dem Gedanken, Priester zu werden. Nun ist er Orthopäde und Chirurg geworden und sagt: „Wenn ich anderen helfe, gehe ich doch nur meinem Berufsideal nach.“
170 Tonnen Material
Zurzeit arbeitet der angehende Medizinprofessor im St. Barbara-Hospital in Gladbeck, am Uniklinikum Essen wirkt er als Privatdozent. Zum „Sumbawanga“-Projekt kam er über seinen Schwiegervater Dr. Willy Heckelei aus Bottrop, einen plastischen Chirurgen, der im Oktober bereits zum fünften Mal in Tansania mit dabei war.
288 Patienten sind in gut zwei Wochen versorgt worden, insgesamt führt das Ärzteteam 188 Operationen durch. Die Kosten für Hin- und Rückflug sowie Unterbringung hat der Verein Interplast übernommen, der sich aus Spenden finanziert. Eine stolze Bilanz: In fünf Missionen haben die Deutschen bislang 170 Tonnen Material nach Sumbawanga gebracht – darunter ein Notstromaggregat, Instrumente, Geräte und jede Menge Verbandsmaterial.
„Ich bin mit einem sehr guten Gefühl wieder nach Hause gefahren“, sagt Christian Wedemeyer. Viel Demut verspüre er und die Gewissheit, dass es den Menschen in Deutschland bei allem Gejammer eigentlich sehr gut gehe. „Die Dankbarkeit, die uns entgegengebracht wurde, war überwältigend“, sagt er.