Essen-Altenessen. . Nach nur eineinhalb Jahren schließt der Elektronik-Markt im Allee-Center. Promarkt-Mutter Rewe stößt alle Filialen ab und ist auf dem Laden im Essener Norden sitzengeblieben. Center-Manager rechnet mit dem Aus noch in diesem Jahr.
Für die rund 27 Beschäftigten des „Promarktes“ im „Allee-Center“ ist die Weihnachtszeit keine Zeit der Freude: Nach recht kurzer Laufzeit von rund eineinhalb Jahren kündigt Konzernmutter Rewe an, die Filiale im alten Karstadt-Anbau zu schließen. Das Management des Einkaufszentrums rechnet mit dem endgültigen Aus des Elektronik-Ladens zum Jahresende.
Ein wenig erinnert das Szenario an den Februar 2009: Der Countdown zum endgültigen Aus von Hertie lief, einige Teile des Ladenlokals waren schon leer und wie heute mit Flatterband abgesperrt, in den Regalen lagen noch die letzten Super-Schnäppchen zum Einpacken. Nun, fast vier Jahre später, ist ausgerechnet wieder der Karstadt-Anbau betroffen.
3200 Quadratmeter müssen neu gefüllt werden
Seit Mitte des Jahres stößt Konzernmutter Rewe ihre „Promarkt“-Filialen in ganz Deutschland ab. Eine rasante Verschiebung hin zum Online-Handel, immenser Wettbewerbsdruck und ein Marktanteil von nur 1,4 Prozent: Diese Gründe nennt Andreas Krämer, Sprecher bei Rewe, auf Anfrage dieser Zeitung. Insgesamt 32 der 54 Filialen habe man an „Expert“, „Electronic Partner“ und „Euronics“ bereits verkauft. Leider nicht Altenessen: „Die Versuche, für die ,Promarkt’-Filiale in Essen einen Erwerber zu finden, sind trotz intensiver Bemühungen und weitgehender Kompromissbereitschaft seitens ,Promarkt’ gescheitert. Dies bedauern wir ausdrücklich“, so der Rewe-Sprecher. Kein schönes Weihnachtsgeschenk für die Beschäftigten. Diese habe man vor geraumer Zeit informiert und zusammen mit dem Betriebsrat einen Sozialplan aufgestellt. Auch bemühe man sich, sie an anderer Stelle in der Rewe-Gruppe unterzubringen.
Auf der Suche ist man natürlich auch auf Seiten des Center-Betreibers ICE. Gott sei Dank für das Management des Einkaufszentrums stehen nicht, wie nach dem Hertie-Crash, von insgesamt 20 000-Centerquadratmetern rund die Hälfte leer, sondern „nur“ 3200: „Wir bemühen uns, so schnell wie möglich einen adäquaten Ersatz zu finden“, stellt Center-Manager Markus Haas fest. Derzeit verhandle man mit verschiedenen Interessenten, spruchreif sei noch nichts. Nur so viel: „Wir schauen natürlich auch, dass wir Nachmieter in den Sortimenten suchen, die uns fehlen: Unterhaltungselektronik, Sport und Spielwaren“, so Haas.
Kaufland zog 2013 die Kunden ins Allee-Center
Trotz „Promarkt“-Aus’ zieht Markus Haas, Manager des „Allee-Centers“, ein positives Resümee zum abgelaufenen Jahr im Einkaufszentrum – immerhin das Jahr des 40. Geburtstages des Centers. „Wir haben unsere Besucherzahlen recht deutlich gesteigert“, freut sich Haas. Um wie viel Prozent genau, will er nicht verraten. Wohl aber: „Wir liegen im zweistelligen Zuwachs-Bereich.“
Nach den großen Umstrukturierungen 2012 und nicht zuletzt der viel beachteten Ansiedlung von „Kaufland“ konnte man 2013 die Ernte einbringen. Nur drei Mal Mode, „Jeans Fritz“, „Mister Lady“ und „Camp David“, kamen im ablaufenden Jahr hinzu.
Ein großer Magnet im Center war natürlich „Kaufland“ im ehemaligen Karstadt-Anbau. „Wir haben mehr Nicht-Essener, z.B. Kunden aus Gelsenkirchen oder Gladbeck, begrüßen können. Der ,Kaufland’ in Borbeck hat uns nicht wehgetan“, so Haas. Doch Baustellen bleiben: Für die 3200-„Promarkt“-Quadratmeter sucht sein Arbeitgeber ICE einen Nachmieter. Und auch die ehemalige Filiale der „Bäckerei Siebrecht“ im Erdgeschoss – rund 158 Quadratmeter – muss nach dem Aus im „Allee-Center“ neu gefüllt werden.