Als „Alarmsignal“ wertet Hiltrud Schmutzler-Jäger, die Vorsitzende der Grünen Ratsfraktion, die aktuellen Zahlen zum Sanierungsstau an den Essener Schulen (die NRZ berichtete). In einer Vorlage für den Bauausschuss rechnet die Verwaltung vor, dass derzeit über 86 Millionen Euro allein für dringliche Maßnahmen der Bauunterhaltung der städtischen Schulgebäude erforderlich wären. Nicht eingerechnet sind dabei die etwa 30 bis 40 Millionen, die jährlich für zwingende Generalinstandsetzungen und energetische Sanierung gebraucht werden. „Vor diesem Hintergrund hat jetzt offenbar auch die SPD erkannt, dass in einer Stadt, die sich nachhaltige Schul- und Bildungspolitik auf die Fahnen geschrieben hat, die Schulen bei der Verteilung der knappen städtischen Mittel nicht leer ausgehen dürfen“, so Schmutzler-Jäger: „Wir freuen uns deshalb über die Forderung von SPD-Ratsherrn Reimer nach besserer finanzieller Unterstützung der Schulen und hoffen, dass die SPD sich auch der daraus folgenden Konsequenz nicht verschließt: Die Prioritäten muss nochmals neu überdacht werden. Das heißt aber auch, dass uns diese wichtigen Investitionen vor die Frage stellen, ob 123 Millionen Euro tatsächlich allein in die Erneuerung der Messe oder nicht doch auch in eine politisch von den Grünen geforderte nachhaltige Schul- und Bildungspolitik investiert werden müssen. Hier gilt es auch für die SPD Farbe zu bekennen.“
Für den schulpolitischen Sprecher der Grünen, Walter Wandtke ist die Gustav-Heinemann-Gesamtschule „ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür, dass die bisherige Flickschusterei auf lange Sicht teurer zu stehen kommt als die Investition in einen Neubau. Aber auch bei der Frida-Levy-Gesamtschule oder der Geschwister-Scholl-Realschule in Borbeck ist es mit einzelnen Anstreicharbeiten nicht mehr getan - um nur einige aus der viel zu langen Liste herauszugreifen.“