Stoppenberg. .

Die Brieftaubenfreunde Werner Loos und Peter Haas blicken auf eines der erfolgreichsten Jahre in ihrer Züchterlaufbahn. Die gesamte Konkurrenz aus der „Reisevereinigung Gelsenkirchen 1894“ (RV), in der sich Spitzenzüchter aus Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bottrop, Gladbeck und Wattenscheid zusammen geschlossen haben, waren gegen diese beiden chancenlos. Sie belegten fast alle ersten Platzierungen wie RV-Frühjahrsmeister, Herbstmeister, Gold, Silber und Bronzemedaille.

Auch auf der Verbandsebene, wo 50 000 Tauben gegeneinander konkurrieren, bestätigten die Stoppenberger ihr Können und erzielten Spitzenpreise am laufenden Band.

„Brieftaubenzucht auf so hohem Niveau fällt nicht einfach so vom Himmel“, erklärt dazu Joachim Skrzypczak, Vorsitzender des Brieftaubenvereins Eilbote Stoppenberg. „Es benötigt eine gehörige Portion Fachwissen, einen großen pflegerischen Aufwand für die Tauben und auch enorme Investitionen bei gelegentlichen Neuanschaffungen von Zuchttauben.“

Dieser Aufwand trug auch beim Internationalen Taubenrennen in Südafrika Früchte. Züchter aus der gesamten Welt konkurrieren dort mit ihren besten Tauben gegeneinander. Werner Loos, mit der Taube „Schalke 04“, belegte dort den zweiten Platz und errang 120 000 Dollar. „Um so hohe Gewinnsummen zu erzielen, muss ein entsprechend hohes Startgeld gezahlt werden. Daher schloss man sich zu einer Startgemeinschaft zusammen, die dann auch hinterher die Gewinnsumme teilte“, erklärt Joachim Skrzypczak.

Trotz dieser enormen Erfolge blieben diese beiden Züchter auf dem Boden. Die Leistung ihrer Brieftaube sei ihnen keineswegs zu Kopf gestiegen. Im Gegenteil: Jungtiere aus ihren erfolgreichsten Tauben schenkten sie einem jungen Nachwuchszüchter und riskieren so, irgendwann von ihren eigenen Tauben geschlagen zu werden.

Dies wird aber sicher noch einige Jahre dauern. Denn um so erfolgreich zu spielen, reicht es nicht, nur gute Tauben zu haben. Dafür muss man schon so etwas wie ein Taubenflüsterer sein.