Kupferdreh. .

Die gute Nachricht aus Sicht aller Essener Fußballfreunde zuerst: Rot-Weiss Essen hat am Freitagabend 1:0 gegen die Zweitvertretung des VfL Bochum gewonnen. Nicht ausgeschlossen, dass dies auch an der lautstarken Unterstützung von rund 300 Kupferdreher Kindern lag, die diesmal mit ihren Eltern und Begleitern einen eigenen Fanblock im Stadion an der Hafenstraße bildeten. Ihr Besuch bei RWE war eine Belohnung der Kupferdreher Bürgerschaft, denn zuvor hatten die Kinder Kreativität beim Malwettbewerb der Bürgerschaft bewiesen.

Die Aufregung bei allen Beteiligten war natürlich groß, denn für nicht wenige war dies der erste Besuch im Stadion überhaupt – und dann auch noch unter Flutlicht. Ausgestattet mit RWE-Schal, Trikot und Fahne ging es auf die Rahn-Tribüne. Die Tickets hatte der Klub gestiftet, und Dr. Michael Welling, geschäftsführender Vorsitzender des Vereins, ließ es sich nicht nehmen, seine neuen Fans persönlich auf dem Rasen zu begrüßen.

Wie denn das Spiel ausgehen werde, wollte Welling natürlich wissen. Die Tipps der Kinder variierten von 2:1 bis zu einem 12:0-Kantersieg für RWE. Die Frage nach dem Lieblingsverein seiner jungen Gäste endete jedoch mit einem klassischen Eigentor, denn Luca etwa gab zum Besten: „Mein Verein heißt Schalke 04.“ Schon Radio Essen hatte drei Kinder am Donnerstagabend interviewt. Bei Noah stand Thomas Müller vom FC Bayern München hoch im Kurs. „Nun ja, da haben dann zumindest schon einmal die Vereinsfarben gestimmt“, schmunzelte Fred van Führen vom Vorstand der Kupferdreher Bürgerschaft.

Auch RWE-Boss Welling nahm’s gelassen: „Wir brauchen ja keinen zu bekehren. Und vielleicht ändern ja einige ihre Meinung nach dem Spiel.“ Vor dem ersten Ballkontakt wies Welling seine Gäste natürlich erst noch in das kleine Einmaleins der RWE-Anhängerschaft ein. Beispielsweise in die Fangesänge an der Hafenstraße: „Wer ist der Schreck vom Niederrhein? Nur der RWE.“

Danach rollte endlich der Ball. Ole, trotz seiner Jugend schon ein „alter Hase“ im Fußball, kommentierte die Stimmung der rund 8000 Fans ganz gelassen: „In Gladbach waren aber mehr Leute.“ Beeindruckt war er dennoch – und nicht nur er: Chiara fand die Stimmung „einfach guuut“. Und zu gerne hätten die Kinder noch ein Foto mit einem der RWE-Kicker gemacht. Allerdings nicht etwa mit Marcel Platzek, dem Schützen des goldenen Siegtreffers, sondern mit Außenverteidiger Max Dombrowski, der schon bei der Siegerehrung des Malwettbewerbs dabei war. Doch dies klappte in der allgemeinen Aufregung nicht mehr. Ein unvergesslicher Abend war es für die Kinder aber auf jeden Fall.