Werden. .

Mit fast 230 Seiten ist er der umfangreichste, aber in aktueller Konstellation auch der letzte: Der Historische Verein, die Kulturgemeinde Werden-Heidhausen und der Bürger- und Verkehrsverein legen den elften Band „Geschichten aus der Werdener Geschichte“ vor, bevor die beiden Erstgenannten ab 2014 im neuen Geschichts- und Kulturverein gemeinsame Sache machen.

Schon im 17. Jahrhundert gab es „Graffiti“-Schmierereien an der Häuserwänden in Werden und eine Befragung, die der Autor des Beitrags, Klaus Höffgen vom Historischen Verein Werden, nur „hochnotpeinlich“ nennen kann. Verstießen Schmiede gegen die damals gültigen Verlautbarungen, konnte ihnen auch mal der Amboss vom Abt beschlagnahmt werden – das hat Autorin Juliane Lortz in ihrem Beitrag über die Schmiedefamilie Pingsmann niedergeschrieben. Im November 2012 fand man unter der Rittergasse einen Teil der Werdener Stadtmauer, wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert, berichtet Stadtarchäologe Detlef Hopp.

Vom Baldeneysee bis zur Basilika St. Ludgerus: So könnte man ein wenig flapsig die insgesamt 13 Beiträge der neun Autoren zusammenfassen, die Klaus Höffgen redaktionell zu bearbeiten hatte. Schwerpunktmäßig zeitlich verortet vor der Industrialisierung, findet man jedoch auch Fragmente und Beiträge, die zeitlich bis ins 20 Jahrhundert reichen. Auf viel Interesse dürfte bei den Lesern sicherlich die herausragende Fotostrecke zum Bau des Baldeneysees stoßen, die Johannes Fischer aus seiner Sammlung zusammengestellt hat. Das ganze Buch kommt professionell ausgeführt und mit vielen Details liebevoll gestaltet daher.

„Den Vereinen war immer wichtig, dass ein Schriftstück weitergeführt wird, das diese historischen Dinge aufgreift“, erläutert Heinz-Josef Bresser, aktuell noch Vorsitzender der Kulturgemeinde Essen-Werden/-Heidhausen. Als bereits gewählter zukünftiger Vorsitzender des bald neuen Geschichts- und Kulturvereins Werden verspricht er: „Selbstverständlich gibt es das Buch weiterhin.“

Der Zusammenschluss sei logisch, erfährt man von den Mitgliedern der beiden Werdener Institutionen, die sehr bald eine einzige sein werden. Heinz-Josef Bresser: „Der historische Verein und die Kulturgemeinde waren ja mit ihren Programmen fast identisch, ebenso die Personen. Irgendwann haben die Mitglieder das Aufnehmen der historischen Gemeinschaft in den Kulturverein angestoßen.“