Der Essener Polizei ist ein Schlag gegen einen international agierenden Autoschieber-Ring gelungen, der einen Schaden in Millionen-Höhe angerichtet hat: Allein im Essener Norden rund ums Autokino sind 33 Verdächtige festgenommen worden.

Am Donnerstag gab es bundesweite Razzien, federführend waren die Essener Ermittler. Die Einsatzkräfte durchsuchten drei Autoplätze, zwei an der Carolus-Magnus-Straße und einen an der Karl-Legin-Straße. Außer gestohlenen Fahrzeugen, entdeckten sie vier Welpen in einem Auto. Deren Besitzer wurden festgenommen, daher kamen die Hunde ins Tierheim.

Banden-Schwerpunkt wohl in Essen

Die Durchsuchungen hatten einen beachtlichen Umfang: Zeitgleich fanden etwa in Dortmund, Hannover, Lünen, Hamm, im Emsland und im Saarland Razzien statt. Seinen Schwerpunkt hatte der Hehler-Ring aber offenbar in Essen: Hier gab es 33 der deutschlandweit 48 Festnahmen. Die Polizei beschlagnahmte in der Ruhrmetropole zudem drei Autos und einen Gabelstapler, außerdem hochwertige Werkzeuge, Bargeld, Fahrzeugteile und auch Fahrräder.

Seit Anfang des Jahres sind die Ermittler an dem Fall dran: Alle Verdächtigen sollen zu einem großen internationalen Autoschieber-Ring gehören. Laut Polizei handelt es sich um mehrere Gruppen, die gemeinsam agiert haben. Die Täter stahlen Autos, vor allem in Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Diese Fahrzeuge wurden entweder zerlegt oder im Ganzen weiterverkauft. Die Polizei müsse davon ausgehen, dass es sich bei dem Ring um organisierte Kriminalität handele, so Polizei-Sprecher Peter Elke. Der Schaden, den die Bande angerichtet hat, werde sich laut derzeitiger Schätzung wohl im Millionen-Bereich bewegen.

Einsatzleiter Gerd Bürgel fasste nach den Razzien zusammen: „Die Durchsuchungen in den verschiedenen Städten brachten den erwarteten Erfolg. Mit der Festnahme der Personen und dem umfangreich beschlagnahmten Diebesgut gelang uns ein Schlag gegen eine international agierende Bande.“

Unterdessen sind die vier Welpen erst einmal im Tierheim. Dort schätzt Leiterin Bärbel Thomassen das Alter der Hunde auf fünf bis sechs Wochen: „Damit wären sie sehr jung.“ Gesundheitlich scheint es den drei Bolonka-Mischlingen und dem Mops-Mix dennoch gut zu gehen. Vorsichtshalber wird das Quartett unter Quarantäne gestellt. Laut Polizei haben die Hundebesitzer nachweisen können, dass ihnen die Tiere gehören. Werden die Verdächtigen wieder frei gelassen, können sie die demnach Welpen aus dem Tierheim abholen.