Der Rat der Stadt Essen hat sich am gestrigen Mittwoch mit einem Antrag von SPD, CDU, Grünen, Linken und EBB befasst, in dem deutlich Position gegen die vom Flughafen Düsseldorf geplante Kapazitätserweiterung bezogen wird. Der interfraktionelle Antrag geht maßgeblich auf einen Textentwurf der grünen Ratsfraktion zurück.
Dazu erklärt Dr. Elisabeth van Heesch-Orgass, grüne Ratsfrau aus Werden: „Wir freuen uns über die parteiübergreifende Ablehnung einer weiteren Verlärmung des Essener Stadtgebietes durch den vom Flughafen Düsseldorf ausgehenden Flugverkehr.“ Weiter: Damit werde ein wichtiges Signal in Richtung Landesregierung und Flughafen ausgesendet, dass die Belastungsgrenzen beim Fluglärm in Essen bereits heute überschritten seien.
Insbesondere in den lärmsensiblen Morgen- und Abendstunden benötige man jedoch eine Reduzierung der Flugbewegungen. Die vom Flughafen geplant Flexibilisierung der Nutzung der eigentlich nur als Ersatzbahn genehmigten zweiten Landebahn führe zur massiven Lärmsteigerung - besonders in den Sommermonaten, wenn sich Menschen draußen aufhalten.
Van Heesch-Orgaß: „Die Ausnutzbarkeit des vorhandenen Bahnsystems soll derart stark erweitert werden, dass ein Mehr an Flugbewegungen über Tag von bis zu 33 Prozent entstehen kann. Eine solche Steigerung der Überflüge würde die Belästigung der Menschen durch den Flughafen erheblich erhöhen und zu Gesundheitsrisiken führen.“
Der Vorwurf der Ratsfrau: Die Angebote des Flughafens zur Lärmreduzierung seien hingegen völlig unzureichend. Insbesondere die unerträgliche Fluglärmbelastung in den Nachtstunden müsses endlich angegangen werden, etwa durch eine Streichung sämtlicher Ausnahmeregelungen der Nachtflugbeschränkungen und eine deutliche Verteuerung der Start- und Landeentgelte von Nachtflügen.
Der Antrag bekräftigt auch die Forderung der Essener Politik nach einer zweiten Lärmmessstation in Kettwig. Diese wird benötigt, um den Nachweis zu führen, dass die Lärmschutzzonen des Flughafens heute schon zu klein sind.