Bredeney.

„Gewalt gegen Frauen“ war das Thema der Podiumsdiskussion, die am Internationalen Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt in der Aula des Grashof-Gymnasiums stattfand. Zonta International, eine Vereinigung von Frauen, die sich für die Verbesserung der rechtlichen, politischen und gesundheitlichen Lebenssituation von Frauen einsetzen, hatte dazu eingeladen.

Auf dem Podium der gut besuchten Veranstaltung, die zunächst von Schulleiter Matthias Rink und Zonta-Präsidentin Gabriele Michalis eröffnet und von Hella Sinnhuber moderiert wurde, berichtete Dieter Stahlke, Leiter des Kriminalkommissariat für Sexualstraftaten und Drogendelikte, dass die Polizei im Jahr 2012 in Essen in etwa 700 Fällen häuslicher Gewalt eingeschritten ist. Die Opfer entstammen allen Stadtteilen, unabhängig von Alter und sozialer sowie ethnischer Herkunft. Seit Einführung des Gewaltschutzgesetzes 2002, so Sabine Vollmer, Oberstaatsanwältin am Essener Landgericht, ist die Zahl der Anzeigen zu häuslichen Gewalt- und Sexualdelikten durch die betroffenen Frauen sprunghaft angestiegen. Oftmals wird dem Täter durch polizeiliche Verfügung der Wohnungsschlüssel abgenommen und ein zehntägiges Hausverbot erteilt.

Noch eine Zahl erschütterte die Zuhörer: Jede vierte Frau wird in ihrer privaten Beziehung, ob durch Ehemann oder Partner, Bruder oder Sohn, Opfer von Gewalttaten, oftmals mit schweren körperlichen Folgen bis hin zum Mord.