Tausende Bahnreisende und Pendler mussten gestern viel Geduld aufbringen. Ein womöglich einsturzgefährdeter Bergbaustollen in der Nähe des Hauptbahnhofs hat den Fahrplan vor allem im Fernverkehr komplett aus dem Takt gebracht. Und auch heute werden die Bahnen mindestens bis zum Mittag ausgebremst. Noch ist unklar, wie weit der Hohlraum aus dem Altbergbau, der sich auf keiner Karte findet, unter die Gleisanlagen reicht. Probebohrungen, mit denen Experten auf beiden Seiten der Gleise der möglichen Gefahr seit gestern auf den Grund gehen, sollen Klarheit bringen. Der Stollen soll so schnell wie möglich mit Beton verfüllt werden. Kamerauntersuchungen haben gezeigt, dass es sich um einen etwa zwei Meter hohen und 80 Zentimeter breiten Vortrieb handelt. Entdeckt wurde der Hohlraum beim Abriss des alten AEG-Hauses an der Kruppstraße. Dass in der Nähe der Gleise ein alter Stollen verläuft, sei zwar in Karten aus dem 19. Jahrhundert verzeichnet. Nicht jedoch, dass die Hohlräume bis mindestens an die Zugstrecken heranreichen, heißt es bei der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg. Die Bergbaubehörden gehen inzwischen davon aus, dass in dem jetzt entdeckten Stollen illegal Kohle abgebaut wurde. Daher sei der Vortrieb nicht in Grubenkarten dokumentiert.