Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) Duisburg-Essen hat zur Kritik des AStA an der Verteilung von „Campustüten“ Stellung bezogen. Das Studentenwerk hatte, wie berichtet, im Mensa-Foyer in diesem Semester erneut Papiertüten mit Werbegeschenken verteilen lassen.

Nach Ansicht des RCDS soll sich der Allgemeine Studierenden Ausschuss (AStA) der Universität um die Interessen und Bedürfnisse der breiten Studierendenschaft kümmern und keine Klientelpolitik betreiben. Die jüngste Veröffentlichung des AStAs mache laut RCDS deutlich, wie weit sich dieser inhaltlich von der breiten Studierendenschaft distanziert habe.

Veranstaltungen für eine Minderheit

Der AStA hatte von sexistischen Werbetüten gesprochen, die „stereotypisch männlich“, beziehungsweise „stereotypisch weiblich“ gefüllt gewesen seien. Dass der AStA in diesem Fall fordere, Unisex-Tüten zu verteilen, sei an Ironie und Realitätsferne nicht mehr zu überbieten. „Wir fragen uns ernsthaft, wie Unisex-Tüten nach Meinung des AStAs auszusehen haben. Mit einem Gillette-Rasierer werden unsere Studentinnen wohl kaum etwas anfangen können“, so RCDS-Geschäftsführer Max Krone. „Des Weiteren wurde kein Studierender gezwungen, eine Tüte anzunehmen.“

Zwar befände sich in den Tüten auch Werbematerial, zu einem Großteil aber praktische Gebrauchsgegenstände, wie auch Gutscheine für Dienstleistungen, die von Studenten gerne und häufig in Anspruch genommen würden.

Der RCDS nutzt seine Stellungnahme zu einer Generalkritik am AStA. Veranstaltungen des Studierenden-Ausschusses sprächen nur eine linke Minderheit an der Universität an. Veranstaltungen anderer hochschulpolitischer Gruppen würden offensiv angegangen. Nach nunmehr fast sechs Monaten seit der letzten Wahl des Studierenden-Parlaments stelle sich die Frage, wohin die von allen Studierenden bezahlten AStA-Beiträge geflossen seien. Der AStA gefährde mit dieser Politik den Rückhalt, das Vertrauen und vor allem das Interesse der Studierenden an den studentischen Gremien und der Hochschulpolitik an der Universität, heißt es.