Essen. . Bürgers Börse wird geschont: Die Müllgebühr bleibt unverändert, die Straßenreinigung wird etwas teurer, dafür sinken die Preise für die Entwässerung und vor allem den Winterdienst.

Es dürfte nicht wenige Bürger geben, die diese gute Nachricht mit ungläubigem Stirnrunzeln registrieren: Zum zweiten Mal in Folge bleibt die so genannte „zweite Miete“ für Mieter wie Wohneigentümer in Essen stabil. Mehr noch: Je nach den persönlichen Wohnumständen kommt mancher im kommenden Jahr bei den Gebühren womöglich noch billiger weg als 2013.

Was an minimalen Preiserhöhungen bei der Straßenreinigung im Raum steht, wird durch sinkende Gebühren für Niederschlagswasser und vor allem durch einen Preisrutsch beim Winterdienst wettgemacht. Und hier die Kalkulationen im Einzelnen:

Unverändert soll die Gebühr für den Restmüll in der grauen Tonne bleiben: Bei einem Literpreis von 2,49 Euro liegt die Jahresgebühr für eine haushaltsübliche 120-Liter-Tonne damit auch 2014 bei 298,80 Euro. Auch die Gebühr für Bioabfälle in der braunen Tonne bleibt im nächsten Jahr unangetastet: 45 Cent pro Liter und Jahr sind hier bei 14-tägiger Leerung zu berappen, ein Preis, der allerdings durch den Restmüll-Etat quersubventioniert wird.

Billiger wird’s sogar bei der Entwässerung: Während die Gebühr für jeden Kubikmeter Schmutzwasser 2014 unverändert bei 2,80 Euro liegt, sinkt sie für jeden Quadratmeter Niederschlagswasser von 1,25 auf 1,22 Euro – ein Minus von 2,4 Prozent. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt, so hat die Stadt errechnet, bedeutet dies eine Senkung von drei Euro auf eine Jahresgebühr von 682 Euro.

Pech für all jene, die in einem Haus mit langer Grundstücksgrenze wohnen und von der Straßenreinigung profitieren, denn dies ist der einzige Service, der im kommenden Jahr teurer wird: 7,22 Euro waren bislang für den Frontmeter zu zahlen, im kommenden Jahr sind es 7,35 Euro, ein Plus von 1,8 Prozent.

Aber eines, dass sich verschmerzen lässt, wenn man an einer Straße wohnt, die im Streuplan A oder B steht. Denn erneut sinken die Kosten für den Winterdienst um nahezu ein Viertel: Wer mit seinem Zuhause im Streuplan A mit seinem 24-Stunden-Service verzeichnet ist, zahlte bislang 3,05 Euro Jahresgebühr je Frontmeter – künftig sind es 2,30 Euro, ein Minus von immerhin 24,6 Prozent. Anwohner von Straßen, die im Rahmen des Streuplans B angefahren werden, mussten bis dato 2,04 Euro Jahresgebühr je Frontmeter berappen, im nächsten Jahr sind es nur noch 1,54 Euro, ein Minus von 24,5 Prozent.

Nur der Vollständigkeit halber: Die vor einigen Jahren deutlich angehobene Grundsteuer B für bebaute und unbebaute Grundstücke soll im kommenden Jahr ebenfalls bei einem Hebesatz von 590 Prozent stabil bleiben. Und auch die Gewerbesteuer wird unverändert mit einem Hebesatz von 480 Prozent kalkuliert.

Sämtliche Gebührenhaushalte wie auch die Steuersätze müssen zunächst noch vom Rat der Stadt in seiner nächsten Sitzung am 27. November abgesegnet werden, Korrekturen dort sind allerdings ausgesprochen selten. Gibt das Stadtparlament seinen Segen, treten die neuen Preise zum 1. Januar 2014 in Kraft.