Die Evangelische Kirche in Essen soll umstrukturiert werden. Die zehn Gemeindeämter, die im Stadtgebiet bislang den Betrieb der insgesamt 27 Gemeinden organisieren, sollen zum Jahr 2015 zentral zusammengefasst werden.

Die Evangelische Kirche in Essen steht vor einer erheblichen Umstrukturierung ihrer Gemeinde-Verwaltung. Die zehn Gemeindeämter, die im Stadtgebiet bislang den Betrieb der insgesamt 27 Gemeinden organisieren, sollen zum Jahr 2015 zentral zusammengefasst werden. Am Wochenende entscheidet darüber die Synode, das Parlament des Kirchenkreises. Über das „Ob“ gibt es keine Zweifel, doch über das „Wie“ wird schon lange diskutiert.

Jeder Kirchenkreis der Evangelischen Kirche im Rheinland soll künftig nur noch eine zentrale Gemeinde-Verwaltung haben. Das sieht ein aktuelles Landeskirchengesetz vor. Essen ist der größte Kirchenkreis der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Die Verwaltungen sollen zentralisiert werden, weil kleine Gemeinden es immer weniger schaffen, Verwaltungsaufgaben fachkompetent zu organisieren. Dazu zählen vor allem Fragen des Personalwesens und die Bewirtschaftung und Unterhaltung von Gebäuden.

Suche nach Personal ist schwierig

„Für all diese Spezialaufgaben fachkompetentes Personal zu finden, ist nicht leicht“, sagt Pfarrer Christoph Ecker von der Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim. Seine Gemeinde schloss sich schon vor Jahren in Organisationsfragen mit der Gemeinde Altenessen-Karnap zusammen, um die so genannten Querschnittaufgaben gemeinsam erledigen zu lassen - von nur noch einem Gemeindeamt. Viele Gemeinden in Essen arbeiten mittlerweile so – das Amt „West/Rüttenscheid“ zum Beispiel versammelt sogar gleich acht Gemeinden. Ecker betont: „An der Strukturreform führt kein Weg vorbei.“

Eins von mehreren Modellen wird ab Wochenende verabschiedet. Die Frage ist, ob es – außer einer zentralen Verwaltung – weitere Regionalbüros im Stadtgebiet geben soll. Entscheidend für die evangelischen Christen vor Ort: Die Gemeinden können weiter eigene Büros betreiben, die sich um das kümmern, was die Menschen vor Ort bewegt – Trauungen, Taufen, Beerdigungen. Als Favorit gilt ein Organisationsmodell, das eine zentrale Verwaltung vorsieht sowie drei regionale Gemeindesachbearbeitungen an jeweils drei eigenen Standorten.