Essen. . Die 650 Parkplätze des neuen Kronenberg Centers in Essen-Altendorf reichten nicht aus: Zur Eröffnung verursachte der Ansturm der Massen Verkehrschaos. Die Knöllchenschreiber des Ordnungsamtes hatten so viel zu tun wie die Polizisten. Real-Mitarbeiter sprangen als Ordner ein.

Ein Wäscheständer für fünf Euro, ein 500-teiliger Werkzeugkasten für 25 statt für 80 Euro, Glücksräder, Gewinnspiele, rote Rosen für die Damen, Luftballons für Kinder und Olivia Jones auf der Bühne – das waren am Donnerstag offensichtlich genug Gründe für Tausende, sich zur Eröffnung des „Kronenberg Centers“ durchzukämpfen.

Aus den Bahnen drängen Menschenmassen, rund um die Altendorfer und die Haedenkampstraße geht nichts mehr. Blechlawinen wohin man schaut.

Die Knöllchenschreiber haben gut zu tun und auch die Polizisten können sich über Langeweile nicht beschweren. Stattdessen versuchen sie, das Verkehrschaos zu regeln. Unterstützung gibt es dabei von den Mitarbeitern des Real-Marktes. „So eine Eröffnung habe ich in meiner 20-jährigen Berufslaufbahn noch nie erlebt“, meint Real-Regionalleiter Detlef Weber, der damit beschäftigt ist, die Besucher über die Straße zu lotsen.

Die ersten 350 Kunden warteten um 7 Uhr auf Eröffnung

Nach Angaben von Peter Otting vom Center-Management standen die ersten 350 Kunden bereits um 7 Uhr vor der Tür, um 9 Uhr sei der Parkplatz mit seinen 650 Stellplätzen rappelvoll gewesen. Und das bleibt er bis zum Abend.

Chaos zur Real-Eröffnung

Verkehrschaos in Altendorf.
Verkehrschaos in Altendorf. © WAZ FotoPool
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Kunden mit überfüllten Einkaufswagen und Tüten drängeln sich an den Autos vorbei, begleitet von einem Hupkonzert. Mit einem derart großen Ansturm hatte offensichtlich niemand gerechnet. Wohl auch manch ein Kunde nicht. „Das ist die Hölle da drin. Die Leute kloppen sich regelrecht um die Eröffnungsangebote“, so Gertrud Laskowski. Schön geworden sei das Center ja, aber jetzt wolle sie nur weg hier.

Von diesem Kaufrausch ist einige hundert Meter weiter ab der Kreuzung Helenen-, Ecke Altendorfer Straße allerdings nichts mehr zu spüren. Von durchgestylten Einrichtungskonzepten ist dort keine Spur; viele Einzelhändler werben mit handgeschriebenen Plakaten und wild-blinkenden Leuchtreklamen um die Gunst der Kunden. Gastronomen bieten Döner Menüs oder libanesische Spezialitäten an statt Latte macchiato oder Bioprodukte. An einer Trinkhalle hängen Jacken zum Verkauf.

Drogen „werden hier auf offener Straße vertickt“

Dass das neue Center für das gesamte Quartier einen Aufschwung bedeuten könnte - daran will hier niemand so wirklich glauben. „Der Branchenmix stimmt einfach nicht“, bemängelt Stefan Augustin, Mitarbeiter im Optikgeschäft Pajonk. Wer die Altendorfer hoch Richtung Borbeck läuft, wird verstehen, was Augustin meint. Die Auswahl beschränkt sich auf Friseurgeschäfte, Sportwetten- und Internetcafes und Imbissbuden jeglicher Nationalität. Und dann ist da noch das Problem mit den Drogen. „Die werden hier auf offener Straße vertickt“, empört sich Anwohner Ralf Schulte-Mattler.

„Der Glanz des neuen Centers wird sich sicher nicht auf den restlichen Stadtteil übertragen“, vermutet Gordan Kljucevic. „Ich denke, der Stadtteil wird jetzt zweigeteilt“, sagt der Altendorfer.