Seit langem gehört es zur Strategie von Stadtkämmerer Lars Martin Klieve, neben der Kernverwaltung, auch die städtischen Töchter stärker in die Sparbemühungen der Stadt einzubeziehen. Wegen der wachsenden Haushaltsprobleme hat Klieve jetzt die Aufsichtsräte der städtischen Gesellschaften gebeten, die Wirtschaftspläne für das Jahr 2014 noch einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen und vorher keine Beschlüsse zu fassen. „Die Beteiligungsgesellschaften werden meiner Ansicht nach noch einmal neu ihre finanziellen Grenzen ausloten müssen“, so Klieve im Gespräch mit der WAZ. Für ihn als Kämmerer sei das eine Frage der Gerechtigkeit. Während in der Kernverwaltung mit der derzeit geltenden Haushaltssperre ein wirksames Spar-Instrument zur Verfügung stehe, arbeiteten die Stadttöchter deutlich freier, obwohl am Ende die Stadt für ihr Ergebnis geradestehe. „Deshalb wollen wir zumindest appellieren, dass die finanzielle Lage der Mutter bei allen Entscheidungen bedacht wird“, so Klieve. Da in den Aufsichtsräten zumeist Ratspolitiker den Ton angeben, sei er sicher, dass sein Appell gehört werde, da diese von sich aus das Interesse haben müssten, die beiden Ebenen städtischen Handelns nicht zu weit auseinander driften zu lassen. Großzügigkeit im Aufsichtsrat hätte ja unmittelbar noch mehr Probleme im allgemeinen Haushalt zu Folge, so Klieve.

Die städtischen Gesellschaften nehmen allerdings für sich in Anspruch, längst ebenfalls weit über das vertretbare Maß hinaus zu sparen bzw. Gewinne an die Stadt abzuführen. „Die Stadt muss sich überlegen, was sie will“, sagt etwa Allbau-Chef Dirk Miklikowski. Wenn der Allbau in die Zukunft der Stadt investieren soll, müssten ihm die Mittel dafür zugestanden werden.