Die Freude über die Verlängerung seiner Schauspiel-Intendanz bis zum Jahr 2020 stand Christian Tombeil ins Gesicht geschrieben. Mindestens bis einen Tag nach der Aufsichtsratssitzung der Theater und Philharmonie (TuP). Am Rande der „Macbeth“-Premiere im Aalto-Theater sprach Redakteurin Dagmar Schwalm mit ihm.
Herr Tombeil, wie ist Ihre emotionale Lage nach Vertragsverlängerung?
Meine Gefühlslage ist beschwingt gut. Besonders gefreut hat mich, dass es eine einhellige Entscheidung des Aufsichtsrates war und das Wirken für die Stadt und die Kinder- und Jugendarbeit gewürdigt wurde.
Was bedeutet die Entscheidung für Ihre Arbeit am Schauspiel?
Planungssicherheit. Auch das Schauspiel muss langfristig planen. Einen Regisseur wie Volker Lösch kann ich nicht kurzfristig bekommen. Außerdem fällt thematisch einiges in diese Zeit, was vorbereitet werden muss: 125 Jahre Grillo-Theater und Jahrestage zum Ersten und Zweiten Weltkrieg.
Das heißt auch, dass die spartenübergreifende Zusammenarbeit weitergeht?
„Kunst²“, die jetzt mit „Macbeth“ begonnen hat und mit „Werther“ weitergeht, könnte man ja noch viel weiterdenken - mit einer Produktion, bei der alle drei Sparten gebraucht werden. Wie bei Purcell.
Sie sind ein erklärter Shakespeare-Fan. Wie sieht es künftig mit eigenen Inszenierungen aus?
Die Shakespeare-Stücke, die für mich richtig wären, sind alle schon gelaufen. Zum Beispiel „Romeo und Julia“ bei Weber. Mich interessieren Menschen in Grenzsituationen wie bei „Woyzeck“. Den gab es auch schon. Bei Koltès’ „Quai West“ könnte man mal schauen. Der Drang zu inszenieren, ist nicht so groß. Zumal wir fünf, sechs sehr interessante Regisseure wie Hermann Schmidt-Rahmer haben, mit denen wir inhaltlich vernetzt sind.