Essen.. Man muss die Ziele des Bürgerbegehrens gegen die Messe-Erweiterung nicht gut finden, um den Unterstützern in diesem Fall Recht zu geben:Was die Evag derzeit treibt ist kleinlich. Und sie treibt den Messe-Gegnern vermutlich mehr Unterzeichner zu, als wenn man sie einfach hätte gewähren lassen. Ein Kommentar.
Man muss die Ziele des Bürgerbegehrens nicht gut finden, um den Unterstützern in diesem Fall Recht zu geben: Was die Evag derzeit treibt ist kleinlich. Eine U-Bahn-Passarelle mag juristisch anders zu bewerten sein als öffentlicher Straßenraum, und es mag mitunter auch nützlich sein, wenn der Verkehrsbetrieb per Hausrecht seine Kunden vor Belästigung schützen kann. Dass in den U-Bahnen nicht jeder Verrückte nach Gusto sein politisches Süppchen kochen kann, ist ebenfalls nicht bedauerlich. Aber: Ein städtischer Betrieb muss sein Hausrecht mit Fingerspitzengefühl wahrnehmen. Ein legitimes und demokratisches Anliegen wie das Messe-Bürgerbegehren rechtfertigt nicht ein derart rigides Vorgehen, sofern niemand geschädigt oder in seiner Bewegungsfreiheit behindert wird.
Kontraproduktiv ist es noch dazu. Wie leicht ist es für die Betreiber des Bürgerbegehrens, sich als Opfer einer Absprache unter städtischen Unternehmen zu stilisieren. Selbst wenn nicht stimmen sollte, dass die Messe auf dem kleinen Dienstweg die Evag um Verhinderungshilfe bat: Der Verdacht ist schwer zu entkräften, zumal die Evag auch noch selbst ihre „lange und intensive“ Verbindung zur Messe ins Feld führt.
Das kann nun wahrlich kein Argument sein bei der Frage, ob die Messe-Gegner hier sammeln dürfen. Jedenfalls treibt man ihnen mit Nickeligkeit vermutlich mehr Unterzeichner zu, als wenn man sie einfach hätte gewähren lassen.