Der Essener Hauptbahnhof ist der wichtigste Knotenpunkt des regionalen Nahverkehrs und Pendler sehnen ihn herbei: den eng getakteten Rhein-Ruhr-Express (RRX), der die Ruhr-Metropole mit Dortmund, Düsseldorf und Köln besser verbinden soll. Eine Lanze für gestresste Pendler bricht der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). „Wir erwarten beim RRX eine schnellere und zügigere Gangart“, mahnt VRR-Vorstandssprecher Martin Hausmann. Und fügt hinzu: „Die Planfeststellungsverfahren müssen sofort starten und beschleunigt werden.“
Der Verbundchef warnt davor, den RRX auf die lange Bank zu schieben. „Die heute bestehenden Engpässe im Rhein-Ruhr-Korridor führen zu zahlreichen und oft überproportional hohen Verspätungen“, sagt er. Pendler, die in Essen ankommen und in Anschlusszüge umsteigen müssen, wissen von diesen Verspätungen ein Lied zu singen.
Der VRR räumt ein, dass die Pünktlichkeit teilweise nicht zufriedenstellend sei. Husmann führt „40 bis 50 Prozent der Verspätungen im Nahverkehr auf infrastrukturelle Engpässe und Überlastungen im Verbundraum“ zurück. Besonders die Beanspruchung von Knotenpunkten - wie etwa Essen - sei für die Verspätungen verantwortlich. Die „dauerhafte Überlastung“ habe ihre Ursache ferner in parallel verkehrenden Fern-, Güter- und Nahverkehrszügen. Im Klartext: Für zu viele Züge gibt’s zu wenig Schiene.
Der RRX soll die Nachbarstädte und die Rheinschiene mit modernen Nahverkehrszügen im Viertelstunden-Takt verbinden. Ein Zug also, der auch die Attraktivität des Essener Hauptbahnhofs immens steigern würde. Hinzu kommt: Der Rhein-Ruhr-Express soll aufs Fernbahngleis gesetzt werden und mit 160 Stundenkilometern durch die Region rauschen. Die RRX-Planung geht bald ins achte Jahr, schon 2006 gab es eine Rahmenvereinbarung.