Essen. Weil sie Knöllchen an ihren Autos fanden, sind einige Ausflügler verärgert über die Stadt Essen beim Marathon am Baldeneysee. Es geht um das zum Marathon zeitweise eingerichtete absolute Halteverbot am “Seaside Beach“. Manche Ausflügler fühlen sich nun von der Stadt abgezockt.

Hat die Stadt während des Marathons am Sonntag am Baldeneysee Autofahrer abgezockt und maßlos Knöllchen verteilt? Diesen Verdacht äußern jetzt einige WAZ-Leser und schildern ihre Fälle.

Fakt ist: Die Parkplätze im Bereich des „Seaside Beach“ (früher Licht- und Luftbad) waren für den Start der Veranstaltung am Morgen gesperrt worden. Halteverbotsschilder waren aufgestellt.

Stadt verteidigt das Vorgehen

Am Mittag und Nachmittag standen die Schilder immer noch da, obwohl, das berichten Leser, der Veranstalter seine Start-Einrichtungen längst abgebaut hatte. „Die Schilder machten jetzt keinen Sinn mehr“, finden viele Leser – und erlaubten sich, ihr Auto dort abzustellen. Zum Beispiel, um Läufer vom Marathon abzuholen. „Die hatten aber die Rechnung ohne die Stadt gemacht“, berichtet zum Beispiel Leser Frank Bergmann: „Das Ordnungsamt hatte ohne jedes Augenmaß im ganz großen Stil Knöllchen verteilt.“ Nach dem Motto: Wenn irgendwo ein Schild steht, muss es auch beachtet werden.

51. RWE Marathon am See

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„Damit hat das Ordnungsamt richtig gehandelt“, sagt Nicole Mause, die Sprecherin der Stadtverwaltung. „Schilder müssen beachtet werden, auch wenn einzelne Autofahrer ihren Sinn zu einem bestimmten Zeitpunkt anzweifeln.“ Entsprechend sind Mitarbeiter des Ordnungsamts gehalten, Strafzettel zu verteilen.

Einige Leser fragen sich, warum die vielen Halteverbotsschilder, die für die Start-Phase aufgestellt worden waren, nicht mit einem Hinweis versehen worden waren, dass das Halteverbot nur für bestimmte Stunden gilt - zum Beispiel von Samstagabend, 22 Uhr, bis Sonntagvormittag, 11 Uhr.

„Solche Zeitfenster können eingerichtet werden, sind bei solchen Veranstaltungen aber unüblich“, berichtet Nicole Mause. Zeit-Angaben für Halteverbote werden zuvor von Stadt und Veranstalter gemeinsam erörtert. Beschwerden, die Schilder hätten viel zu lang und bis zum nächsten Tag dort gestanden, lässt Nicole Mause nicht gelten: „Die Schilder sind noch am selben Tag umgedreht beziehungsweise abgebaut worden.“

Trotzdem befürchten einige Leser: Weil viele auswärtige Autofahrer Knöllchen bekommen haben, hat sich die Stadt mit den Knöllchen keinen Gefallen getan.