Vogelheim. . Die Bürgerinitiative „Gegen den wilden Automarkt“ in Vogelheim wünscht sich besseren Kontakt zum Planungsdezernenten Hans-Jürgen Best . Der ist allerdings bislang noch keiner Einladung nachgekommen.
Wenn am Donnerstag erneut die Bürgerinitiative „Gegen den wilden Automarkt in Vogelheim“ tagt, steht Stadtdirektor Hans-Jürgen Best wieder mal auf der Gästeliste. Vorstellig werden will Best nach eigenem Bekunden jedoch nicht – und dies nicht zum ersten Mal. Seit einem halben Jahr sucht die BI den konstruktiven Gedankenaustausch, doch jedes Mal erhielt Uwe Splitt, Sprecher der Gruppe, einen Korb. Der will nun sprichwörtlich auf die Barrikaden gehen, um seinem Anliegen Nachdruck zu verleihen. „Wir erwägen eine Demonstration und beabsichtigen, Planungsdezernent Best mit einer 40-köpfigen Delegation und Trillerpfeifen im Deutschlandhaus zu besuchen“, kündigt Splitt an.
Arbeitskreis auf gutem Weg
Es ist nicht zum Besten bestellt mit der Stimmung innerhalb der BI. Splitt und seine Mitstreiter werten das Verhalten Bests und auch das des Personal- und Ordnungsdezernenten Christian Kromberg als Desinteresse, sehen daher ihr Ziel, den wilden Automarkt in Vogelheim und auch in Bergeborbeck einzudämmen, nachhaltig gefährdet. „Christian Kromberg blieb zuletzt unserem Treffen mit der Begründung fern, er könne und wolle Hans-Jürgen Best nicht vorgreifen“, sagt Splitt. Immerhin sei Best von Oberbürgermeister Reinhard Paß als Chef des interfraktionellen Arbeitskreises eingesetzt worden. Ein Gremium, das sich der Problematik des Autohandels auf öffentlichen Straßen annehmen soll.
Chefplaner Best kann die ganze Aufregung nicht verstehen: „Wir nehmen die Ängste und Sorgen der Menschen ernst. Doch bevor ich vor der Bürgerinitiative etwas öffentlich kundtun kann, müssen wir klare Zielvorgaben und Ergebnisse innerhalb des Arbeitskreises erarbeiten.“ Dort sei man, laut Best, auf einem „guten Weg“. Bislang habe das Gremium – das sich aus Ratsherren und Delegierten der Polizei, Ordnungsamt und Verwaltung zusammensetzt – zweimal getagt. Erstmals im Mai dieses Jahres, wo das Problem analysiert worden sei. „Es ging dabei um die Diagnose des Patienten Automarkt, wenn sie so wollen“, sagt Best. „Und darum, eine gemeinsame Sichtweise für das Problem zu entwickeln.“ Im September trat der Arbeitskreis erneut zusammen. Diesmal habe man „gemeinsam notwendige Handlungsfelder“ aufgezeigt, postuliert Best, ohne ins Detail gehen zu wollen. „Alle Fraktionen haben sich mit dem Plan, eine gemeinsame Vorgehensweise abzustimmen, einverstanden erklärt“, so Best.
Er legt Wert darauf zu betonen, dass er in der jüngeren Vergangenheit auch immer wieder einmal von lokalen Politikern zum Gespräch gebeten worden sei, ohne auch nur eine einzige Einladung anzunehmen. „Bevor es keine exakten Ergebnisse gibt, kann ich diese auch nicht öffentlich verkünden“, erklärt Best. „Dass während dieser Zeit auch immer wieder Einladungen der BI auf meinem Schreibtisch landeten, dafür kann ich nichts.“ Im Gegenteil stieß bei Bests Büroleiter Stefan Scheffel das Verhalten der BI zuletzt eher auf Unverständnis: „Für die September-Sitzung hatte ich im Auftrag persönlich bei BI-Sprecher Splitt abgesagt. Dennoch ließ er über die Presse berichten, Hans-Jürgen Best stehe auf der Gästeliste. Das hat mich doch geärgert.“
Eine gute Nachricht gibt es dennoch: Best will zeitnah das persönliche Gespräch mit Uwe Splitt suchen – nicht öffentlich, versteht sich. Eine gleichlautende Kontaktaufnahme mit Bests Büro bestätigte Splitt auf Nachfrage. Möglich, dass die BI ihre Demo noch ein wenig verschieben kann.