Essen. . Ludger K.tritt Dienstag mit dem Programm „K wie Konservativ“ im GOP auf. Vorab spricht der Kabarettist über Angela Merkel, die DDR und seine Kollegen.
Ursprünglich wollte der Kabarettist Ludger K. bereits im April im GOP-Varieté Premiere mit seinem Solo-Programm „K wie Konservativ“ feiern. Doch eine Krankheit zwang den langjährigen Moderator des GOP-Comedyclubs diesen Termin zu verschieben. Am Dienstag, 22. Oktober, wird dieser nun nachgeholt. WAZ-Mitarbeiter Gordon K. Strahl sprach vorab mit dem Comedian über die Facetten des Konservativen.
Konservativ zu sein hat ja einen relativ uncoolen Ruf…
Ludger K.: Das empfinde ich ebenso. Wenn man heute noch provozieren will, dann kann man das nur, indem man sagt, man sei konservativ. Und Kabarett muss provozieren.
Wirklich? Kabarett tut doch oft nur provokant. Und sagt dann doch nur das, was die Leute im Publikum sowieso denken…
Stimmt. Politisches Kabarett ist im Grunde wichtigtuerisch. Und das Publikum ist begeistert, wenn es das hört, was es hören will. Es beklatschen alle, wenn da jemand sagt, dass Armut etwas Schlechtes ist. Und dann fahren sie in ihrem Mercedes-Benz nach Hause. Das hat etwas Absurdes, das ich tatsächlich in meinem neuen Programm auch thematisiere. Ich betreibe also ein wenig Kollegenschelte.
Warum hat denn das Wort „konservativ“ so einen schlechten Ruf?
Im Grunde, weil alle, die vorgeben, konservativ zu sein, Arschlöcher sind. Ob Roland Koch oder Angela Merkel…
Moment, Moment: Angela Merkel ist schließlich die beliebteste Politikerin Deutschlands.
Das wirft allerdings kein gutes Licht auf die deutsche Politikermannschaft. Aber im Grunde gibt es ja keine konservative Partei mehr in Deutschland, schon gar nicht die CDU: Abschaffung der Wehrpflicht, Atomausstieg, und die Anerkennung der Homoehe ist auch nur noch eine Frage der Zeit.
Sind Sie denn ein konservativer Mensch?
Absolut. Ich bin von Alt-68ern erzogen worden, komplett mit den Konzepten der freien Liebe und dass die DDR ein toller Staat war und so. Und jetzt stehe ich da, geschniegelt im Anzug und bin das geworden, vor dem mich meine Eltern immer gewarnt haben.